Diversifikation beim Roten Kreuz
Ich möchte eingangs erwähnen, dass ich das Rote Kreuz als essentiell sehr wichtigen Bestandteil der Gesellschaft betrachte und den Einsatz der ehrenamtlich und hauptberuflich Tätigen bewundernswert finde. Es ist toll, dass im Notfall engagierte Menschen vorbehaltlos Hilfe leisten. Was sich allerdings so im „Verborgenen“ abspielt und von den Medien ans Tageslicht befördert wird, ist schon erstaunlich. Ich war immer der Meinung, dass das Rote Kreuz eine humanitäre Nonprofit-Organisation ist, die primär von Einnahmen aus den von ihr erbrachten Dienstleistungen bzw. Förderungen aus dem Rettungsfonds finanziert wird. Dass die Organisation allerdings in Richtung Immobilienentwickler diversifiziert, ist erstaunlich. Vielmehr aber noch das komplexe und kreative Steuervermeidungsmodell, mit welchem sich Familienangehörige hier beteiligt haben. Ich kann nicht darüber urteilen, ob dieses „Steuerkonstrukt“ korrekt ist, oder nicht. Auf alle Fälle lag es vermutlich nicht im Interesse der Spenderin, dass ihr großzügig bemessener Obolus für steuerschonende Immobiliendeals im Familienkreis verwendet wird. Hier sollte sich die Politik endlich überlegen, die Finanzgebarung transparenter zu gestalten. Außerdem dürfen solche Organisationen nicht auf Spendengelder angewiesen sein. Hier wird eine sehr wertvolle und wichtige Dienstleistung im Interesse aller erbracht und diese muss von den Körperschaften vollumfänglich finanziert werden.
René Dobler, Feldkirch