Modellregion Vorarlberg ausgedient?

Leserbriefe / 21.03.2021 • 17:22 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Herr Martin Netzer, Generalsekretär im Bildungsministerium, die rechte Hand des Unterrichtsministers, stellte vor zwei Tagen kurz und bündig fest, die Vision einer Modellregion Vorarlberg mit einer gemeinsamen Schule für alle Zehn- bis 14-Jährigen habe ausgedient. Eine solche lässig hingeworfene, sprachlich elegante Formulierung befremdet. Herablassend werden mit dieser Feststellung gut begründete Überlegungen und Absichten verworfen. Vor rund sieben Jahren wurde unter der Führung der Pädagogischen Hochschule Feldkirch die Meinung von 19 700 Personen, Lehrern, Eltern und Kindern ermittelt. Fast zwei Millionen Einzeldaten wurden ausgewertet. Das Ergebnis war eindeutig: 78 % der Befragten sahen in der gemeinsamen Schule mehr Chancengerechtigkeit. In einer gemeinsamen Schule wird unter anderem auch die Bereitschaft zu gegenseitiger Hilfe und Wertschätzung in der Teamarbeit (Sozialkompetenz!) gefördert. Zu Recht hat sich 2015 der Vorarlberger Landtag einstimmig für die Errichtung einer Modellregion Vorarlberg entschlossen. Auch die Industriellenvereinigung will, wie Sprecher Mathias Burtscher am 18.3.21 in den VN mitteilt, am Ziel der gemeinsamen Schule festhalten.

Alois Schwienbacher, Altach

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