Über 400 Kinder verweigern Tests an Pflichtschulen

Leserbriefe / 23.03.2021 • 18:10 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Zum VN-Bericht vom 19. März:

„Jeder soziale Kontakt ist einer zu viel.“ O-Ton Kurz. Nun werden ausgerechnet diejenigen, die nicht in die Schule gehen, damit weniger Kontakte haben und sozusagen Kurz gehorsamste Untertanen sind, von Staatsvertretern als die Bösen dargestellt. Welch Ironie! Und Verkehrung der Schuldverhältnisse. Es sind nämlich nicht die Eltern, die ihren Kindern die Schule verwehren, sondern der Staat (der diese zuvor monatelang allen vorenthielt). Zum Vergleich: dürfte man Eltern angebliche Mangelernährung ihrer Kinder vorwerfen, wenn der Staat Zutritt zum Supermarkt ohne Test verwehrte? Wenn zudem Tests als unverzichtbar angesehen werden, weshalb zwingt man dann nicht z. B. das Heer der Politiker und Beamten zum mehrfachen wöchentlichen Testen? Wie so oft gehen Politiker auf die Wehrlosesten los, Familien und Kinder. Leider nur angedeutet wird im Artikel die Diskriminierung der ausgeschlossenen Schüler bezüglich Leistungsbeurteilung. Diese müssen am Ende des Schuljahres geballt erheblich schwierigere Feststellungsprüfungen ablegen. Diese schwerwiegende Benachteiligung ist nicht schulrechtskonform und mit nichts zu rechtfertigen, denn welche Ansteckungsgefahr wäre bei gesonderten Schularbeiten außerhalb der Unterrichtszeiten gegeben? Auch wäre dieser geringe Mehraufwand den Lehrern zumutbar, zumal im Vergleich zum Aufwand einer Feststellungsprüfung. Es gibt faire Lehrer, die dazu bereit wären, aber vom Ministerium gehindert werden.

Markus Hofmann,

Dornbirn

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