Droht die Zerstörung des ökologisch wertvollen Bilgeri-Lochs?

Leserbriefe / 30.03.2021 • 17:48 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Die Stadt Bregenz plant den Abbruch der bisherigen Abwasserausleitung in den Bodensee, sobald die neue Abwassereinleitung fertiggestellt ist. Am Ende des alten Auslaufbauwerks befindet sich ein erhöhter Sockel, der von Sonnenbadern, Fischern, Naturbeobachtern und Fotografen sehr geschätzt wird und sich inzwischen nach Jahrzehnten in die Landschaft eingepasst hat. Offensichtlich soll der Abbau des Auslaufbauwerks den zukünftigen Zugang zum Ufer verhindern. Noch schwerer wiegt, dass das Bilgeri-Loch nur durch einen schmalen Spund mit dem Bodensee verbunden wird. Durch die Baumaßnahmen auf der Westseite dieses Spundes im Jahr 2004 hat sich eine großflächige Verschiebung des dortigen Kieses entwickelt, wodurch die Wassertiefe des Spundes von sechs Meter auf drei Meter zurückgegangen ist. Wenn nun auch noch auf der Ostseite dieses Spundes das alte Auslaufbauwerk mit seiner uferstabilisierenden soliden Betonausführung abgetragen würde, würden auch auf der Ostseite des Spundes die Kiesverfrachtungen einsetzen und der Spund in wenigen Jahren verlanden. Dann würde auch das Bilgeri-Loch nicht mehr mit Frischwasser vom Bodensee versorgt und wohl seinerseits verlanden. Zur Verhandlung bei der Bezirkshauptmannschaft war leider kein Sachverständiger für Strömungslehre beigezogen! Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

Dr. Wilfried Ludwig Weh, Bregenz