Taubenfütterung

Leserbriefe / 06.04.2021 • 18:17 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

nicht verbieten

Zum Leserbrief vom 29. März:

Tauben sind verwilderte Haustiere. Über 6000 Jahre wird schon ohne Rücksicht an ihnen herumgezüchtet. Ihnen wird Schlagtreue angezüchtet, so dass sie sich kaum einen halben Kilometer von ihren Brut- und Schlafplätzen entfernen können. Sie können nicht auf Felder hinausfliegen, um Nahrung zu suchen. Die langen Flüge der Brieftauben hingegen sind meist durch brutale Methoden erzwungen. Sie können auch nicht auf Bäumen nisten, weil sie Felsenbrüter sind und der Mensch ihnen immer entsprechende Behausungen gebaut hat. Tauben „wollen“ ihre Vermehrung eigentlich gar nicht. Das ständige Brüten ist angezüchtet. Sie müssen zwanghaft brüten, sogar, wenn sie halb verhungert sind. Deshalb sind Fütterungsverbote sinnlos. Tötungsaktionen vieler Behörden bringen ebenso wenig. Die freigewordenen Schlaf- und Nistplätze werden sofort von Jungtauben oder von gestrandeten Brieftauben besetzt, die sonst keine Chance gehabt hätten. Nach kurzer Zeit ist ihre Population wieder auf dem alten Stand. Einzig ein Konzept mit betreuten Schlägen würde helfen. Sie würden dadurch weniger und sie wären absolut gesund. Denunzieren wir also die Menschen nicht, die sie mit Körnerfutter versorgen. Ohne sie hätten wir andauernd Elendsgestalten von Tauben vor unseren Füßen. Hören wir lieber endlich auf, Tiere für Nahrung, Kleidung und Hobby qualzuzüchten zu Wesen, die sich nicht mehr selber helfen können.

Renato Werndli, Eichberg (CH)