Das Stadtbild der Festspielstadt Bregenz

Leserbriefe / 01.07.2021 • 17:25 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Seit 1993 fotografiere ich die einzigartige und nachhaltige Haus-architektur in Vorarlberg. Nicht nur bei dieser Gelegenheit erfreue ich mich an kulturellen und städtebaulichen Projekten in Bregenz. Umsomehr wundert mich, dass das äußere Stadtbild einen ungepflegten Eindruck hinterlässt. Mit dem Kfz kommend, fallen einem auf der linken Seite die alten, von Unkraut und Schmutz umgebenen Bauten einer renovierungsbedürftigen Häuserzeile auf. Im ersten Kreisverkehr wird man von einer unkrautwuchernden Wiese empfangen, anstatt von einem Blumenmeer – wie in Lindau oder Konstanz. Der Spaziergang zur Pfänderbahn, entlang der Schillerstraße, glänzt durch Berge von Müllsäcken, die länger liegen bleiben als notwendig, Zigarettenstummel entlang der Häuser, und Unkraut, was es vor Jahren noch nicht gab. Es ist wirklich kein schöner Empfang und schockiert sicher viele Besucher. Auch mit der Bahn zu den Festspielen kommend, empfängt einen am Treppenabgang ein unangenehmer Uringeruch, jahrelanger Schmutz am Boden und verschmierte Wände. Könnte da die Bahn nicht mit wenigen Mitteln Abhilfe schaffen? Wie zum Beispiel Konstanz, das durch Künstlerwettbewerbe die Wände gestalten und täglich morgens um 6 Uhr die Böden reinigen lässt. Ein Kompliment muss aber sein: Die Seepromenade vom Festspielhaus bis Lindau ist beispielhaft. Es wäre schön, wenn man zu den beginnenden Festspielen auch von einem gepflegten, äußeren Stadtbild empfangen würde.

Günther F. Kobiela, Architekt und Fotojournalist, D-Stuttgart