Demontage einer
Vereinslegende
Dass Canadi wenig Gespür im Umgang mit verdienten Spielern zeigt, hat er schon bei mehreren Vereinen bewiesen; dass er jetzt aber den Torhüter Kobras erneut abserviert, ist für Außenstehende schwer nachvollziehbar. Nicht nur, dass Kobras in der Bundesligastatistik 2020/21 Topwerte aufgewiesen hat und ein wesentlicher Faktor für den Klassenerhalt war, ist er doch seit über einem Jahrzehnt mit Netzer DAS Gesicht des SCRA und ein Sympathieträger, von dem der gesamte Verein profitiert hat.
Es entbehrt nicht eines gewissen Zynismus, dass die Karriere von Canadi wesentlich auf den seit Jahren konstant guten Leistungen von Kobras basiert. Dass der Vereinsführung zur Demontage von Kobras nicht mehr einfällt, ist erstaunlich. Der Verein macht es sich leicht, wenn man vorgibt, sich in sportliche Belange nicht einzumischen: Die letzte Vertragsverlängerung hat Kobras nicht mit Canadi vereinbart. Auch wenn Canadi in der Art der Kommunikation jedes Fingerspitzengefühl vermissen lässt, wäre ein Wort der Vereinsführung höchst angebracht. In keiner guten Firma werden langgediente Mitarbeiter so kaltgestellt. Kobras war für mich ein Grund, ins Stadion zu kommen, Canadi hingegen nicht. Die Vereinsleitung zeigt mir, dass ich meine Ansicht nicht revidieren muss.
Samuel Berger, Feldkirch