Landwirtschaftliche Energiekosten
Zum Leserbrief „Energieverteuerung in der Landwirtschaft“ von Hugo Waldner, VN vom 13. 6. 2022:
Es ist ja lobenswert, wenn Herr Waldner sich immer wieder für die Belange der Bauern, besonders der Alpwirtschaft, einsetzt. Ob die Forderung nach einem Kostenausgleich für die gestiegenen Dieselpreise aber der richtige Ansatz ist, muss dringend hinterfragt werden. In den Gunstlagen werden die Wiesen schon jahrelang mit viel Energie zu blütenlosen Landwirtschaftswüsten degradiert. Eine Wiese, die achtmal gemäht und nach jedem Schnitt mit Gülle gedopt wird, ist ökologisch ruiniert. Das dramatische Insekten-
sterben und in der Folge auch das Sterben der Vögel haben ihre Hauptursache in dieser ausbeuterischen Praxis. Deshalb kann mit der Beschränkung der dieselfressenden Fahrten nicht nur am meisten Energie eingespart werden, es würde auch das Gejammer der Arbeitsüberlastung überflüssig machen. Wenn das Lebendige noch eine Chance erhalten soll, muss diese verderbliche Intensivierung abgestellt werden. Es bliebe dann auch mehr Zeit, einen Rechen statt penetrant lärmende Heubläser zu verwenden, mit denen ganze Talschaften terrorisiert werden. Auch damit könnte viel Energie eingespart und die Insekten geschont werden.
Die Polemik des LK-Präsidenten Moosbrugger gegen den Wolf ist jedenfalls nicht geeignet, von dieser vordringlichsten Aufgabe, die Wiese wieder als Lebensraum zu etablieren, abzulenken.
Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn