Geld für Gehaltsbonus vorstrecken

Leserbriefe / 04.07.2022 • 18:52 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Zum VN-Bericht vom 1. 7. 2022:

Die Krisenbewältigung der Regierung hat bereits einen Supermarktcharakter, wo man mit Bonus und Rabatte, die zuvor aufgeschlagen wurden, den Kunden als Sonderleistungen verkauft. Mit den Gutschriften und Bonus werden die zusätzlichen Steuereinnahmen der Teuerungswelle, die in den wenigsten Fällen mit dem Ukrainekrieg im Zusammenhang stehen, verschleiert. Der Staat kassiert bei jeder Tankrechnung (MöSt, Energiesteuer und CO2-Abgabe) etwa 48%. Die Preistreiberei bei Öl, Gas, Strom, Baumaterialien, Lebensmittel usw. spült auch noch zusätzliche Milliarden in die Steuerkassen. Die Kostenexplosion bei den Pallets, die zu 80 % aus Sägeabfällen und 20 % aus nicht weiterverwendbarem Industrieholz mit wenig Energiebedarf hergestellt werden, wäre auch zu hinterfragen. Den Höhepunkt dieser „Gutschriften“ vollbrachte die vkw, wo das Management mit Eigenlob Rekordgewinne bekanntgegeben und trotzdem den Strompreis astro-
nomisch erhöht hat. Wobei die Sonnenenergie und das Wasser für die Stromerzeugung nach wie vor kostenfrei sind und der Gasstromanteil in der EU nur etwa 15 % beträgt. Anstatt in Krisenzeiten die Preise für die Grundbedürfnisse zu regulieren und die Löhne, vor allem bei Frauen, die bei gleicher Qualifikation und Leistung noch immer wesentlich weniger als Männer verdienen, anzugleichen, wird vorab abkassiert und anschließend versucht man die Bürger mit Almosen ruhigzustellen.

Alfred Fuchs, Dornbirn

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