Gesamtschule ja oder nein?
Zum Bericht „Polaschek will keine Systemdiskussion“, VN vom 28. 6. :
Wer die Macht hat, zieht sie durch, auch wenn er die schwächeren Argumente besitzt – das zeigt die leidvolle Weltgeschichte in allen Bereichen bis herauf in die Gegenwart. Nun hat sich die Auseinandersetzung über die gemeinsame Schule in den VN in neugeprägten Kraftausdrücken gesteigert. Die wichtigsten Argumente für die gemeinsame Schule, gestützt von maßgeblichen Fachleuten, seien hier nochmals angeführt: Der Nationale Bildungsbericht BIFIE stellte schon seit mehreren Jahren fest, dass Gesamtschulsysteme zu besseren Leistungen führen und die frühe Aufteilung der Schüler(innen) zu nachteiligen Folgen für Chancengleichheit und Leistung führen. Überzeugende Beispiele erfolgreicher Gesamtschulen gibt es in Finnland, Südtirol und in der preisgekrönten Gesamtschule in Göttingen (Deutschland). Vor neun Jahren wurde unter der Führung der Päda-gogischen Hochschule Feldkirch die Meinung von 19.700 Personen, Lehrpersonen, Eltern und Kindern ermittelt. Das Ergebnis war eindeutig: 78 Prozent der Befragten sahen in der gemeinsamen Schule mehr Chancengerechtigkeit. 2015 hat der Vorarlberger Landtag beschlossen, eine Modellregion für eine Gesamtschule zu errichten – eine Antwort und Schlussfolgerung auf die Erkenntnisse und Erfahrung im Schulunterricht. Das Bemühen um eine gemeinsame Schule liegt nun schon viele Jahre zurück. Möge die Übung schlussendlich doch einmal gelingen.
Alois Schwienbacher,
Altach
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