Wie erkennt man,
was recht ist?
Zu „Abtreibung: Rauch sieht Länder in der Pflicht“ (VN 12.7.2022):
„Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“ (1 Kön 3,9). Diese Bitte des jungen Königs Salomo sei „die entscheidende Frage, vor der der Politiker auch heute steht“, so Benedikt XVI. bei seiner Rede vor dem Bundestag in Berlin am 22.9.2011. In unserer von Relativismus und Liberalismus geprägten Zeit wird „Freiheit“ mit Willkür verwechselt. Die Begriffe „Freiheit“ und „Gleichheit“ werden von ihrer natürlichen Bindung an das Gesetz losgelöst, das jedem Menschen ins Herz geschrieben ist. „Gleichheit“ wird zu einem Prozess der Destruktion aller Unterschiede, die doch in die Lebenswirklichkeit des Menschen eingeschrieben sind. „Freiheit“ wird hier beansprucht als individuelle Freiheit auch gegen das Naturgesetz, die Tradition und die göttliche Offenbarung zu wählen. Das schließt ein, auch eine moralisch schlechte Wahl zu treffen, z.B. Abtreibung, Euthanasie, Zurückweisung jeglicher Form von natürlicher Autorität. Auf diese Weise kann der Mensch die Welt zerstören. Er kann Menschen machen und Menschen vom Menschsein ausschließen. Aber ist nicht diese Gesellschaft, die selber entscheidet, was moralisch korrekt ist und was nicht, reichlich verwirrt und leidgeplagt? Die Bindung an Gott, die Ehrfurcht vor seinen Geboten als Gabe der Orientierung schenkt dem Einzelnen und der Gemeinschaft Zukunft.
MMag. Sylvia Albrecht, Rankweil
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