Ministrantinnen

Leserbriefe / 17.07.2022 • 17:48 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

seit 30 Jahren

Im Juli 1992 erklärte der Papst, das Kirchenrecht dürfe von nun an so gedeutet werden, dass auch Mädchen und Frauen ministrieren dürften. Zur amüsanten Erinnerung seien zwei Pfarren erwähnt, wo die Ministrantinnen ein paar Jahre vor dieser offiziellen Erlaubnis eingeführt wurden. Es sind dies Gortipohl und Meiningen. In Gortipohl wollte der Kaplan in der Osternacht Mädchen dazunehmen. Der Oberministrant wollte noch eine Nacht darüber schlafen. Dann stimmte er zu und zwar nicht nur für Ostern, sondern für immer. Bei der Probe wollte ein Bub partout nicht neben einem Mädchen gehen. Deshalb sagte er zum Schluss dem Kaplan: „Herr Kaplan, ich kann in der Osternacht nicht ministrieren, ich muss mit dem Vater ins Holz.“ Als kurz danach der Papst nach Innsbruck kam, verhinderte der Oberministrant von Gortipohl, dass die KIM-Jugend eine Fahne vor sich hertrug, auf der zu lesen war: Wir wollem keine Ministrantinnen. In Meiningen sammelten zwei Männer Unterschriften gegen die Ministrantinnen und da sie von Haus zu Haus gingen und die Leute Angst hatten, nichtzu unterschreiben, erhielten sie mehr Unterschriften als Leute am Sonntag in die Kirche gingen. Als Papst Johannes Paul II. die Ministrantinnen erlaubte, entschuldigten sich viele beim Kaplan und freuten sich riesig, dass ihre Enkelin am Altar dienen durfte.

Pfr. Helmut Rohner, Dornbirn

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