„Abtreibung als Menschenrecht?“
Zum Leserbrief von Luis Caldonazzi, VN vom 26. Juli:
Ja, Frau Dr. Gabi Sprickler-Falschlunger hat eben auch „Humanmedizin“ studiert! Die Ärztin zu fragen, ob ihr hippokratischer Eid auf Lebenserhaltung ihr weniger wert sei als der ideologische Grundsatz der Sozialdemokratischen Partei, empfinde ich als einen Affront sondergleichen der Ärztin und der Partei gegenüber, die stets mit mehr oder weniger Glück für soziale, humane Gerechtigkeit kämpfte. Mit den Jahrhunderten dämmert es den Menschen langsam, dass Rechte und Verantwortungen gerecht verteilt werden sollten: Ein großer Fortschritt der Menschheit! Wenn Frauen schon wieder zu Allein-Verantwortungs-Trägerinnen gesetzlich verurteilt werden, landen wir im Mittelalter zur Zeit der Inquisition! Die Ethik könnte sich jedoch mit der Realität etwas versöhnen, wenn es ein Gesetz gäbe, welches sich mit den Verantwortungen der Männer befassen würde. Männer, die weder heiraten wollen noch Kinderwünsche hegen und ihre Liebschaften sorgenlos und verantwortungsvoll leben möchten, sollten sich für diese Zeit einem Samenleiter-Unterbruch unterziehen oder die „Pille für den Mann“ nehmen. Diese gerechte Verteilung der Rechte und Verantwortungen würde endlich die empörten Geister etwas besänftigen.
Marie-Thérèse Mercanton, Bludenz
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