Beschämender Umgang mit Junglehrern

Leserbriefe / 29.07.2022 • 17:22 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
VN/Paulitsch

VN/Paulitsch

Eine wahre Geschichte, die glaubt mir niemand – insbesondere nicht in Zeiten behaupteten Lehrermangels! Meine Tochter hat am 1.3.22 – nach Masterstudiumabschluss – einen Job als „dringendst gesuchte“ Volksschullehrerin bekommen. Unser äußerst sparsames Land Vorarlberg hat meiner Tochter aber nur einen Dienstvertrag bis zum Zeugnistag ausgestellt. Bis zum 1.9.22, an dem man sie gerne wieder für das nächste Schuljahr beschäftigen möchte, solle sie stempeln gehen! Vom Arbeitgeber Landesregierung wird aber übersehen, dass Schulabgänger meistens keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Die Folge ist, dass meine Tochter ab dem Zeugnistag nicht nur kein Geld und keinen bezahlten Urlaub bekommt, sondern dass sie auch nicht mehr kranken- und pensionsversichert ist und sich in den Ferien auf eigene Kosten krankenversichern muss, damit eine Krankheit nicht zur finanziellen Katastrophe wird. Eine Internetrecherche hat ergeben, dass diese Vorgehensweise nicht nur vom Land Vorarlberg, sondern auch von anderen Bundesländern praktiziert wird. Auch in Deutschland ist das „Mode“! Ich finde diese Vorgehensweise des Arbeitgebers Staat absolut beschämend und unwürdig. Er setzt trotz Lehrermangels Junglehrer einfach nach vier Monaten vorübergehend wieder an die Luft. So geht man nicht mit unserem Nachwuchs oder Mitarbeitern um. Und jedem Politiker, der jammert, er findet keine Lehrer, kann ich nur sagen: „Hast nichts Besseres verdient!“

Manfred Reumiller, Hard

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