Bauboom – Energiepreise – „Wohlstand“

Leserbriefe / 31.07.2022 • 17:26 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Seit den 1980er Jahren gilt die Baubranche als krisensicher, wird sie doch in „schlechten Zeiten“ mit öffentlichen Aufträgen gespeist. Was speziell in den letzten beiden Dekaden immer mehr auffällt: Es wird gebaut auf „Teufel komm raus“, aber immer weniger können sich Eigentum leisten. Wer also kauft all die Wohnungen in all den fantasielosen Gebäudekomplexen, die wie Pilze aus dem Boden schießen? Bodenfressende Firmen wie Blum verleiben sich Grundstücke zu Fantasiepreisen ein, lassen diese bebauen und vermieten dann. Scheinbar bis zu 100 Wohnungen jährlich. Und sollte auch die Metallindustrie mal wirklich in die Krise kommen, können diese Unternehmen dann „Immobilien-Entwickler“ sein (wie jetzt die Hämmerle Immobilien Holding, ehemaliger Textilweber). Dieses „System“ heizt wiederum die Grundstückspreise an. Und apropos heizen: Müssen wir uns nicht auch die (ehrliche) Frage stellen, ob denn Energie überhaupt schon seit langer, langer Zeit zu billig war? Unser Wohlstand und täglicher Konsum basieren nämlich genau auf billiger Energie und Arbeitskraft (Fernost). Die billige Energie ist vorbei und wir haben jetzt die Chance (Krise=Chance) generell umzudenken: Weniger konsumieren beispielsweise. Und was die Güterproduktion betrifft: Wieder mehr in Europa produzieren? Und für die Zahnseide ein bisschen mehr bezahlen (die kostete vor 30 Jahren fast 3x so viel). Alles durchaus Überlegungen!

Christian Salzmann, Dornbirn

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