Das kränkelnde
Gesundheitssystem

Leserbriefe / 01.02.2023 • 18:39 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Für eine Ordination samt Tumornachsorge beim niedergelassenen Wahlhautarzt bezahle ich – gerne – 220 Euro. Die ÖGK refundiert 22,60 Euro, 80 Prozent des Kassentarifs. Für denselben Verdienst muss ein Kassendermatologe also in derselben Zeit ungefähr acht Patienten behandeln. Wen wundert es, dass kaum noch Ärzte Interesse an einer Kassenstelle haben? Das Problem ist hausgemacht. Die Ärztekammern haben jahrzehntelang Dumpingtarifen der Krankenkassen samt limitierten und gedeckelten Leistungen zugestimmt. Dies rächt sich jetzt und kann auch nicht mit – hoch subven-tionierten – Primärversorgungszentren ausgeglichen werden. Selbst die Medikamentenengpässe sind teilweise hausgemacht: Jahrzehntelang haben die Sozialversicherungsträger die Medikamentenpreise gedrückt und gedrückt. Die Folge: Medikamente werden dorthin geliefert, wo höhere Preise zu erzielen sind. Anstatt die Probleme von Grund auf anzugehen, erfolgt typisch österreichisch nur Flickwerk. So kann das Gesundheitssystem, das nach den Worten unseres Gesundheitsministers gerade gegen die Wand fährt, nicht gerettet werden.

Mag. Markus Lechner, Lochau

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