Großprojekte mit der Schweiz

Unter diesem Titel gibt Meinrad Pichler in seinem VN-Gastkommentar (1. Febr. 23) einen interessanten historischen Rückblick über die damals notwendige Rheinregulierung. In dieser „sachdienlichen Erinnerung“ zeigt der Historiker auf, dass die Dämme auf Schweizer Seite erhöht wurden und in der Folge Lustenau bei einem Hochwasserereignis unter Wasser stand. So ist es gekommen, dass Österreich über den Tisch gezogen wurde und der Rheindurchstich ausschließlich auf unserem Gebiet erfolgte und die daraus resultierenden Kollateralschäden gänzlich auf Kosten unseres Landes gingen und noch immer gehen. Die derzeit aktuelle Diskussion über die geplante Anbindung der S-18-CP-Variante zur Schweizer Autobahn sieht Prof. Pichler analog zur damaligen Situation. Auf dem schon 1964 gebauten Anschlussstück in St. Margreten wird nach dem Prinzip „Vogel friss oder stirb“ beharrt, ganz egal wie überkommen dieser mittlerweile ist. Vorarlberg allein soll wieder die ganze Last dieser monströs durch das Naturschutzgebiet geplanten Autobahn tragen. Es ist befremdlich zu sehen, wie halsstarrig LH Wallner und LR Tittler sich an das längst aus der Zeit gefallene Projekt klammern und Frau Minister Gewessler, die einen möglichen Ausweg aus diesem Dilemma aufzeigt, untergriffig attackieren, statt schnellstens und selbstbewusst über realistische und naturschonende Varianten zu verhandeln.
Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn
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