Verpackungsmüll – Sind wir noch zu retten?

Leserbriefe / 12.03.2023 • 18:47 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Nachdem das aberwitzige winterliche Gemüseangebot von Frau Holzer bzw. Herrn Schlenker bereits anschaulich thematisiert wurde, möchte ich mit dem Verpackungsmüll ein ähnlich groteskes Thema ansprechen. Seit vielen Jahren bemühe ich mich, möglichst viel offen angebotene Lebensmittel zu kaufen und diese in mitgebrachten Gefäßen/Taschen ohne zusätzliche Verpackung zu transportieren. Das gelingt mir in einer landesweit agierenden Bäckereikette plötzlich aber nicht mehr, denn die Angestellten „dürfen“ neuerdings keinen Kuchen in mitgebrachte Gefäße legen und „müssen“ die firmeneigenen Kartonagen verwenden, das hätten sie in ihrer Ausbildung so gelernt. – Echt jetzt? Da werden junge Menschen in heimischen Unternehmen darin ausgebildet, der Kundschaft vermeidbaren Müll aufzuzwingen? – Auf Nachfrage werden hygienische Gründe angeführt. Man darf die eigenen (sauberen!) Gefäße daher nicht auf den Tresen stellen, wobei Geldscheine und Münzen, die den ganzen Tag auf dem Tresen liegen und durch Hunderte Hände – auch durch die der Angestellten! – gehen, offenbar keinerlei hygienisches Problem darstellen. Hygiene scheint somit ein vorgeschobenes Argument zu sein und es drängt sich der Verdacht auf, dass das Unternehmen ausschließlich seine mit tiefenpsychologisch-werbewirksamen Sinnsprüchen bedruckten Verpackungen gezielt unters Volk zu bringen versucht! Mir nicht nachvollziehbar, denn aus meiner Sicht sollte es genau umgekehrt sein und an jeder Filiale ein großes Schild prangen: Gerne bedienen wir verpackungsfrei einkaufende Kundschaft!

Christine Nolte, Düns

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