Kinder- und Schülerbetreuung in Vorarlberg
In Vorarlberg gilt „was nichts kostet, ist nichts wert“. Auch ich habe lange Zeit gedacht, dass eine gute Betreuung meiner Kinder ruhig etwas kosten darf. Leider sind die regionalen Unterschiede der Betreuungskosten groß. Das empfinde ich als ungerecht.
Schließlich ist die Steuerlast in ganz Österreich gleich hoch. Viele Frauen haben ein geringes Teilzeiteinkommen. Die klassische Familie rechnet, was nach Abzug der Kinderbetreuungskosten vom Nettogehalt der Frau übrig bleibt. So entsteht der Eindruck, dass sich Arbeit nicht lohnt. Die Neos fordern daher eine kostenlose Kinderbetreuung.
Die FPÖ Vorarlberg will dagegen einen „Familienbonus“ einführen. Eine Anerkennung für Mütter, die sich entscheiden bei den Kindern zu Hause zu bleiben. An sich klingt das wertschätzend und gut. Auf den zweiten Blick ist es eine Sozialleistung, die weder vor Armut noch Abhängigkeit schützt. Die Kinderbetreuungsinfrastruktur in Vorarlberg ist schlecht.
Sie wird niemandem gerecht – weder Kindern, berufstätigen Eltern, noch dem Personal. Müttern bleibt so nur die Wahl zwischen Altersarmut oder Betreuung der Kinder mit schlechten Rahmenbedingungen. Das ist absolut inakzeptabel! Ich fordere die Politik auf, eine hochwertige Betreuungsinfrastruktur für Kinder zu schaffen. Außerdem Mütter per Gesetz so abzusichern, dass sie nicht von Armut und Abhängigkeit bedroht sind, wenn sie die familiäre Sorgearbeit übernehmen.
Angela Schmid, Feldkirch
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