Zölibat revidierbar?

Leserbriefe / 16.03.2023 • 19:18 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

In den VN vom 11./12. 3. 2023 ist zu lesen, dass Papst Franziskus den Zöliat (lateinisch „caeblebs“) als revidierbar sieht. Den Zölibat gibt es seit dem 3. Jahrhundert. Er wurde eingeführt, damit das Erbe der Priester statt an die Familie der Kirche zufällt. Die Priester hatten Konkubinen (wie Ehefrauen) und Kinder, durften aber nicht heiraten. Mehr als 50 Päpste hatten Kinder. Einige Päpste waren selbst Söhne früherer Päpste.

Im Konzil von Pavia 1022 verschärfte Papst Benedikt VIII. die Zölibats-Pflicht zu dauerhafter sexueller Enthaltsamkeit. Priesterehen wurden aufgehoben. Der polnische Geistliche Charamsa hat sich in Rom vor Beginn der Familiensynode am 3.10.15 zu seiner Homosexualität bekannt. Er informierte die Frankfurter Allgemeine, dass weit über 55 % der kath. Priester homosexuell sind. Wird das durch den Zölibat gefördert? Der Priester wurde suspendiert. Es wäre höchst an der Zeit, den Zölibat aufzulösen, denn nach Umfragen halten sich nur ca. 60% Priester daran. Vielleicht war Papst Benedikt XVI eine Hindernis für denkbare Handlungen von Papst Franziskus. Dann wäre der Weg jetzt offen. Zusätzlich sollten auch Frauen als Priesterinnen eingesetzt werden. Bei evangelischen Pastoren funktioniert es seit der Reformation durch Martin Luther bestens. Ob es dann genügend Priester gibt, ist fraglich, aber die Glaubwürdigkeit gegenüber dem Volk würde gestärkt.

Oskar Piffer, Dornbirn

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.