Arbeitskräftemangel

Leserbriefe / 17.03.2023 • 18:38 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Wirtschaftstreibende bemängeln Mangel an Arbeitskräften. Das kann man auch anders sehen: Für die im Land tätigen Arbeitswilligen(!) ist zu viel Arbeit vorhanden. Der weiterhin verfolgte Import von ausländischen Arbeitskräften, die häufig zu wenig qualifiziert sind und der zu demografischen Verwerfungen führt, kann keine Lösung sein. Warum produzieren die exportlastigen Unternehmen nicht wenigstens ihre Exportanteile in den entsprechenden Ländern, statt im Inland neue Produktionsstätten zu errichten, die nicht zuletzt vor allem der Ausnutzung der Gewinn- und Investitionsfreibeträge dienen? Das Argument der Schaffung von Arbeitsplätzen ist hinfällig, da es jetzt schon zu wenige Arbeitswillige gibt.

Warum gelingt es nicht, die große Zahl der Arbeitsunwilligen zur Arbeit zu verpflichten? Stattdessen gibt es (auch von Frauen!) die menschenverachtende Forderung nach kostenlosen Kinderbetreuungseinrichtungen schon ab dem ersten Lebensjahr! Dass eine derartige „Kindesweglegung“ zu erheblichen psychischen Schäden bei den Kindern führen kann, ist bekannt. Ich gehe davon aus, dass die meisten Mütter (vielleicht auch die Väter) liebend gerne möglichst lange bei ihren Kindern bleiben möchten, was aber derzeit am Wahn unseres menschenverachtenden Kapitalismus scheitert. Noch ein „Vorschlag“ zur Rekrutierung von Arbeitskräften: Man könnte die in den Kinderbetreuungseinrichtungen tätigen Personen durch Kinderbetreuungsroboter ersetzen, was außerdem noch den Vorteil hätte, dass die Kinder frühzeitig mit den Segnungen der Digitalisierung konfrontiert würden.

DI Dr. Bernd Oesterle, Hard

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