Das Dilemma der Sozialdemokratie

Leserbriefe / 24.05.2023 • 18:28 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Man hat glatt das Gefühl, unsere Welt liegt derzeit mitten in der Antike, wenn man sich das Ausmaß vor Augen hält, welches sich schon fast eine kleine Ewigkeit in der SPÖ abspielt. Es hagelte in permanenter Manier Zerreißproben am laufenden Band – gepaart mit der Ungewissheit, für wen nach dem Referendum die politische Karriere am Ende ist – oder eben nicht. Das ewiggestrige Ablösen durch altgediente SPÖ-Größen erzeugte nicht jenen Instinkt, welcher vielleicht für die Basis hilfreich gewesen wäre. Was in jüngster Vergangenheit nicht zu übersehen war, war der Umstand, dass die SPÖ mit ihrer Umfrage unter den 160.000 Mitgliedern grobe Fahrlässigkeit an den Tag legte; die Gleichgültigkeit der Spitzenleute mutierte zum irreversiblen Faktum welches nicht nur der Parteichefin zum Schaden gereichte.

Traurig, aber viele sprechen von einem Spiel mit dem politischen Suizid mit Hilfe von Medien, die der nun zurückgetretenen Vorsitzenden ablehnend bis reserviert gegenüberstanden. Auch die Parteijugend der SPÖ lehnte die Vorsitzende ab, was durchaus an die Konfrontation zwischen den jungen Grünen und der damaligen Sprecherin Glawischnig erinnert, die beiden Frauentypen sind etwas naturwissenschaftlich geprägt, aber wenn man liest, dass die Sozialdemokratie von progressiver Faulheit befallen sein soll, dann kann von einer Erneuerung für Österreich keine Rede sein.

Sabine Windberger,

Bregenz

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