Achschiene
Zum Leserbrief von Markus Bilgeri, VN vom 22. Mai:
Sehr geehrter Herr Bilgeri, zu Ihrem Leserbrief „Achtal – kennt Ihr den Weg überhaupt?“ muss ich Ihnen mitteilen, mit genügend Beton kann sicher eine Möglichkeit für einen Ausbau des Radweges gefunden werden. Dazu eine Geschichte: Ein Aktenordner mit dem Titel „Schutzgemeinschaft freies Achufer“ gefüllt mit maschinengeschriebenen Dokumenten aus den frühen 1970er-Jahren erzählt über die Achschiene, die ursprünglich geplante Trassenführung der Autobahn vom Pfändertunnel in Richtung Dornbirn. Vorgesehene Variante führte entlang der Bregenzer Ache bis Hard, dann durch das Lauteracher Ried, wo danach der Anschluss an die A14 in Dornbirn gefunden werden sollte. Nur durch unnachgiebigen Einspruch bis ins Ministerium in Wien konnte dieses Bauvorhaben verhindert werden. Seit damals ist die Bevölkerung Vorarlbergs um die Hälfte gewachsen. Das Rheintal wurde zugebaut und die Erinnerungen an Sumpfwiesen voller gelber und blauer Schwertlilien und der dazu gehörigen Schmetterlingsvielfalt sind schon längst verblasst. Aber halt! Durch naturgegebene Umstände hat sich ein kleines Stück an der Ache der Vereinnahmung durch den Menschen erwehren können. Wie in einem Traum begeht der zersiedelte Rheintaler den Weg flussaufwärts durch eine zunehmend wilder werdende Natur hinein in ein Paradies der Unberührtheit. Es ist tatsächlich der letzte verbliebene Ort, wo Natur noch ihre ursprüngliche Schönheit zeigen darf.
Harald Schertler, Hard
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.