Mietpreisbremse
gegen Ausbeutung

Leserbriefe / 12.06.2023 • 18:32 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Zum Leserbrief „Leistbares Wohnen“ von Dr. Rudolf Rudari, VN vom 10. 6. :

Die von Dr. Rudari in einem Leserbrief an die VN geäußerten Sorgen um die Anliegen der Immobilienbranche kann ich nicht nachvollziehen. Ein Aussetzen der automatischen Indexanpassung der Mieten für ein paar Jahre, so wie ich sie gefordert habe, würde zwar den Immobilienbesitzern ihre Profite ein wenig schmälern, die Belastung der Mieter jedoch nachhaltig senken. Mit diesem Vorschlag bin ich zudem nicht allein, praktisch alle führenden Ökonomen des Landes sehen im Instrument der Mietpreisbremse einen wichtigen Hebel zur Eindämmung der Inflation. Tatsächlich notwendig wäre zudem ein viel stärkeres Engagement der gemeinnützigen Wohnbauträger und der Politik, um die Wohnungskosten für die arbeitende Bevölkerung in einem vertretbaren Rahmen zu halten. Bei Mietpreisen von über 1000 Euro monatlich für eine kleine Drei-Zimmer-Wohnung sollten alle Alarmglocken schrillen. In dieser Situation stehe ich dazu, dass der Gesetzgeber eingreift und die Menschen vor weiteren enormen Kostensteigerungen für das Wohnen schützt. Selbst wenn es vorübergehend die Profit-Interessen einiger Investoren beeinträchtigt. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und sollte im Idealfall durch Eigentumserwerb gedeckt werden können. Weil dies aber für den Vorarlberger Durchschnittsverdiener schon lang nicht mehr möglich ist, braucht es Rahmenbedingungen, die ihn vor Ausbeutung schützen.

Bernhard Heinzle, AK-Präsident, Feldkirch