Bergspitzen brechen ein, Gletscher verschwinden
Und in ganz Feldkirch spricht man bereits vom „Milliardengrab“ Tunnelspinne, das weiter durch die Felsmassive getrieben werden soll. Laut Schätzungen ist bisher nicht einmal ein Zehntel des wahnwitzigen Bauvorhabens ohne belegbare Effizienz, ohne deklarierte Kostenwahrheit verbaut worden. Noch sind Hunderte Millionen zu retten, wenn ein endgültiger Baustopp verhängt wird, selbst für getätigte Investitionen gibt es Lösungsansätze, wie man die verbauten Investitionen noch sinnvolleren Nutzungen zuführen könnte (Energiespeicher, Fahrradtunnel, deutlich kleinere Verkehrstunnel ohne Riesenkreisverkehr, ohne vier einröhrige(!) Tunnelarme). Die Bergspitzen im Montafon brechen ein, die größten Vorarlberger Gletscher im hinteren Brandnertal/Silvrettagebiet verschwinden, aber die vom Wirtschaftsbund getriebene Vorarlberger Landesregierung tut weiter wie vor 40 Jahren, obwohl diese Politik schon damals falsch war. Sie trägt ein falsches Bild vom „Wirtschaften“ vor sich her. Sie hat nicht verstanden, sie anerkennt nicht, dass unsere Naturräume klimabedingt die Grundlage allen Wirtschaftens sind. Wir alle wirtschaften, nicht nur der Wirtschaftsbund, nicht nur diese Landesregierung, einfach indem wir leben! Was sollen wir tun mit einer politischen Führung, die nicht lernfähig ist, auch nicht in immer dramatischer werdenden Situationen? Die einen alten, völlig verengten Blick auf das Wirtschaften hat statt einen Gesamtblick auf das Gemeinwohl aller? Die Kontrollorgane des Landtags versagen, es braucht mutige Köpfe der Zivilgesellschaft, die jetzt aufstehen.
Andreas Postner, Rankweil