„Militarisierung“
des Bildungssystems
Soldatinnen und Soldaten der Miliz sollen als Quereinsteiger den Lehrermangel verringern. Insbesondere wird an Militärmusiker und Heeressportler gedacht, die nach einem angemessenen Studium als Lehrkräfte eingesetzt werden. Nach Ablauf der Verpflichtung beim Bundesheer ist die neue Aufgabe eine finanzielle Absicherung. Viele Lehrer waren vor Jahrzehnten im Zweitberuf Reserveoffiziere. Dieses Modell ist in Vergessenheit geraten, nun stellt der Lehrer, der gleichzeitig Milizoffizier ist, eine Ausnahme dar. Aber ist deshalb das Bildungssystem humaner oder erfolgreicher geworden? Heute gibt es noch viele Vorurteile in unserer Gesellschaft. In Österreich, wo für Männer die allgemeine Wehrpflicht gilt, sollten Milizionäre auch Lehrerinnen und Lehrer werden können. Das Studium müsste schon während der Bundesheerzeit beginnen.
Ich halte es auch für sinnvoll, Informationsveranstaltungen über die umfassende Landesverteidigung und Neutralität sowie den Wehr- und Zivildienst während der Schulzeit anzubieten. In einer wehrhaften Demokratie sollte die Sicherheitsstrategie in der Schule ein Thema sein.
Kurt Gärtner, Wels