Politik der Mutlosigkeit
Orte haben keine Begegnungszonen, sie sind Begegnungszonen! Alle Menschen, auch die Autofahrenden, möchten gerne in einer ruhigen, sicheren Umgebung in guter Luft wohnen. Die Regierenden behaupten unaufhörlich, wie wichtig es jetzt wäre, weniger Auto zu fahren. In allen zivilisierten Ländern werden die Schwächsten geschützt, das wären in den Orten die Fußgänger – zumeist Kinder, ältere Leute. Umso unverständlicher ist es, wie schwer sich die Verantwortlichen mit der einfachsten, klaren Regel tun, nämlich in allen Orten Tempo 30 zu verordnen. In vielen großen Städten ist das schon mit Erfolg passiert, aber die guten Beispiele im Ausland genügen unseren Politikern offensichtlich nicht (wie auch im Bereich Teuerung, Bildung und Transparenz). Wenn die Autofahrerinnen und Autofahrer in einen Ort kommen, dann ist dort eben 30 km/h, und nicht zuerst 50 oder 40, dann dazwischen wieder mal 30. Ein „Schilderwald“, der nur die Schilderhersteller freuen wird. Hier in Nenzing trennt die Bundesstraße den Ort in zwei Teile, gefährlich vor allem für die Schulkinder. Wenn hier ein Autofahrer mit 30 km/h statt mit 50 km/h durchfährt, verliert er nicht einmal eine Minute. Und das soll nicht zumutbar sein?
Herta Holzer, Nenzing