„Die anderen,
eine Zumutung“ oder „Rechts um“
Zum VN-Kommentar von Julia Ortner, VN vom 12. 9. 2023:
Julia Ortner inspiriert immer wieder zu weiterführenden Reflexionen. Ihr Kommentar „Die anderen, eine Zumutung“ endet mit dem Satz: „Man muss die anderen nicht mögen, um sie zu ertragen.“ Bei Hochzeitspredigten habe ich auch schon das Wort des hl. Paulus zitiert aus dem Epheserbrief: „Ertragt einander in Liebe“ und in seinem berühmten Hymnus auf die Liebe heißt es gar: „Die Liebe erträgt alles!“ Aber könnte es nicht auch eine charakterliche Schwäche sein, wenn ich als Lehrperson oder als Eltern oder als „Chef“ nicht einschreite, um einem drohenden Ausufern bis hin zum Chaos deutlich eine Grenze zu setzen? Geradezu weltanschaulich wird dieses Thema in derselben Zeitungsnummer bei Jürgen Weiß mit dem Titel „Rechts um“! Wenn man nämlich mit „Links“ die Tendenz zum „Ertragen“ und „Aushalten“ charakterisieren wollte, steht das „Rechts“ für grenzensetzende Autorität. Auf der letzten Seite liest man: „Südtirol gibt (zwei) Wölfe zum Abschuss frei“. Muss man da nicht denken: Bevor das Pendel ins Linksextreme oder ins Rechtsextreme gerät, muss die je andere Seite zum Zug kommen können?!
Peter Mathei, Alberschwende