Dorfkaiser ade?

Leserbriefe / 15.09.2023 • 18:40 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Der Kommentar „Ende der Dorfkaiser“ in der VN Nr.: 206/2023 ist ein Paradebeispiel, wie Kommentatoren mit Politikern umgehen. Es grenzt fast schon an Verachtung, wie die Arbeit der Bürgermeister beurteilt und bewertet wird. Weil eine Kollegin und zwei Kollegen sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen, wird die Arbeit der vielen anderen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und ehemaligen Gemeindechefs mit einem Zynismus dargestellt, als würden sie nur ihre eigenen, privaten Interessen in diesem Amt verfolgen und die Bürger vergessen. Diese haben ihren „Dorfkaisern“ ihr Vertrauen geschenkt, weil sie Tag und Nacht gefordert sind. Das erzeugt Sicherheit, wird aber oft so dargestellt, als ob in den Städten und Gemeinden im Lande die Krise herrsche. Ich kann aus persönlicher Erfahrung feststellen, wer die Praxis kennt, weiß, dass die Bürgermeister von Institutionen des Landes sehr genau kontrolliert werden. Poltische Theorie und Praxis sind immer noch zwei Paare Schuhe! Die schlechte Stimmung über die Politiker resultiert hauptsächlich von Kommentaren und Experten, die alles besser wissen, aber nichts beweisen müssen.

Dieses Verhalten ist sehr angenehm, denn etwas bleibt hängen und die Betroffenen können sich nur sehr eingeschränkt bemerkbar machen.

Paul Ammann,

Bludenz