Ich will nicht ­austreten

Leserbriefe / 21.09.2023 • 18:26 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Ich bin Mitglied der Katholischen Kirche, habe die Taufe und Firmung erhalten, besuche Gottesdienste etc. – und ich möchte das auch weiterhin tun dürfen. Aber leicht macht es die Kirche den Gläubigen wirklich nicht: Neben Missbrauchsfällen, Gewaltgeschichten und Diskriminierungen tritt aktuell wieder die strukturelle Misogynie der Kirche zutage – siehe VN-Kommentar „Ein Spital ist nur ein Ort für das Leben“ von Bischof Elbs zur Diskussion von Abtreibungsmöglichkeiten in Vorarlberg. Seit den 1970er-Jahren ermöglicht die „Fristenlösung“ Frauen ungewollte Schwangerschaften abzubrechen. Das gilt also seit 50 Jahren als bedeutendes Frauenrecht in Österreich. Und das muss die Politik auch weiterhin gewährleisten. Ich möchte mich bei der Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch für die Courage bedanken, mit ihrem Kirchenaustritt einen Schritt zu setzen und das auch öffentlich zu machen. Auch ich bin „wirklich traurig“, dass christliche Nächstenliebe für die Kirche offenbar nicht Menschenrechte meint und schon gar nicht Frauenrechte.

Sabine Benzer, Feldkirch