Vorbild Brüssel: mehr Räder, weniger Autos
Gebetsmühlenartig verbreitet LR Tittler die Unwahrheit. Der Autoverkehr nehme auch in Zukunft stetig zu, behauptete er neuerlich beim Informationsabend über die CP-S18- Variante, das stimmt nicht. Durch intelligente Verkehrspolitik kann die Mobilität schnell und effizient geändert werden. Die Metropolregion Brüssel hat es geschafft, den Anteil des Autoverkehrs innerhalb von einem Jahr um 27 % zu reduzieren, der Radverkehr hat um 36 % zugenommen (Quelle orf.at 07.09.2023). Wie? Es wurden sichere, überregionale Radwege geschaffen, in der Stadt der sanften Mobilität mehr Platz gegeben, eine Prämie von 1000 € fürs Abmelden des eigenen Autos ausbezahlt und flächendeckend wurde Tempo 30 eingeführt, welches durch mechanische Barrieren auch eingehalten wird. Wir alle wissen, entlang der Landesstraßen zu radeln ist mitunter lebensgefährlich, wie schon etliche tödliche Unfälle tragisch bewiesen haben. Maßnahmen wie Temporeduktion und bauliche Verbesserungen lässt LR Tittler vermissen. Stattdessen reden er und die ÖVP-Landesregierungsmitglieder weiter von „Entlastungsstraßen“, die aber mehr Autoverkehr induzieren werden, wie jeder Laie heutzutage weiß. Empfehlenswert ist eine Exkursion in den Norden, wo moderner Mobilitätspolitik gelebt wird. Weniger Autos in der Stadt bedeutet höhere Lebensqualität, mehr Radverkehr bedeutet mehr Gesundheit, mehr Umweltschutz und weniger Kosten für uns Steuerzahlende. Was spricht dagegen?
Dr. Martin Mäser, Dornbirn