Sorge um sensible
Riedlandschaft
Wie könnte in Zeiten beängstigenden Artensterbens, des Gletscherrückgangs, der Hitzerekorde, des Klimanotstandes etc. der Bau eines Autobahnmonstrums in eine sensible Riedlandschaft verantwortet werden? Diese sogenannte Entlastung mit enormer Belastung beansprucht – wenn überhaupt – auch einen langen Umsetzungszeitraum. Längst anstehende Entlastungsmaßnahmen für die Lustenauer Bundesstraßen-Anrainer nicht, wenn man nur wollte. Weshalb hat Lustenau – mitten im Wohngebiet –das einzige 24-Stunden-Zollamt und die meisten Lkw-Grenzübertritte Vorarlbergs? Weshalb entsteht in Lustenau Wohnblock um Wohnblock mit stetiger Versiegelung und neuem motorisierten Verkehr? Auch Wirtschaftstreibende und Autoliebhaber haben Kinder und Enkel, deren Wohl im Vordergrund stehen müsste. Unverständlich ist, gigantische Flächen auszubaggern und Naturraum zu zerstören, um weitere Verkehrsmengen anzuziehen, wenn es kürzere, sparsamere und zukunftstaugliche Möglichkeiten gibt. Auch Öffi-Ausbau mit Straßenbahn, Gleisanschlüsse und Radwege verstärken die Alternativen. Höchst unwahrscheinlich ist auch, dass ein solch riesiger Natureingriff mittels S18 CP eine UVP überwinden kann. Wie lange braucht der vernunftbegabte Mensch noch, um einzusehen, dass es bei immer knapper werdendem Klima- und Umwelt-Zeitfenster nicht so weitergehen kann? Zweckdienlich ist, gemeinsam mit den Schweizer Nachbarn über eine klimageeignete, kurze, schnelle Verbindung zwischen den beiden Autobahnen zu verhandeln. Ein Nein zur S18 CP wäre der Auftakt dazu.
Mag. Roswitha Bösch, Lustenau