„Wer bestimmt, wer existieren darf?“

Leserbriefe / 15.11.2023 • 18:45 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Zum Leserbrief von MMag. Sylvia Albrecht, VN vom 10. 11. 23:

In Gaza werden Kinder ohne Narkose amputiert, weil 14 Länder gegen die von der UNO geforderte humanitäre Waffenruhe gestimmt haben. Es ist absolut vorrangig, Geborene zu schützen und zu retten. Wenn nur die Sorgen um unschuldige Kinder größer wären als die künstlichen Sorgen um Embryonen! Dann wäre die Welt etwas friedlicher. Was ist das Reich Gottes? Gewalt und Kriege? Gewaltsame Kolonisierung und Missionierung, wie zur Zeit der Conquistadores? Augen halb verschließen vor den KZ? Immense kirchliche Reichtümer zu ­thesaurieren und sich dabei erstaunlicherweise als allein berechtigten Erbe Christi zu betrachten? Wenn das das Reich Gottes ist, so heißt dieser Gott Moloch oder Mammon! Den Namen Gottes sollte man m. E. ganz vorsichtig in den Mund nehmen, da wir über ihn gar nichts wissen. Wir kennen nur die Taten von ganz großen Menschenwesen, die für Frieden, Gewaltlosigkeit, Nächstenliebe – sogar Feindesliebe – und Versöhnung gewaltlos gekämpft haben und sogar dafür gestorben sind. Waren sie Utopisten oder wegweisende Leuchttürme? „Gott“ hat dem Menschen den freien Willen gegeben. Demnach darf der Mensch sich entwickeln, bewusster werden und entscheiden. Er darf auch, muss sogar, Kompromisse eingehen: Was hier gewonnen ist, ist dort verloren, und vice versa! Dies ist der Preis der Freiheit.

Marie -Thérèse Mercanton, Bludenz