Die überforderte Gesellschaft

Leserservice / 20.03.2019 • 16:37 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Brigitte Knapp thematisiert in „Schatten“ die Überforderung unserer Gesellschaft mit dem Thema Depression. MARKC MOSMAN
Brigitte Knapp thematisiert in „Schatten“ die Überforderung unserer Gesellschaft mit dem Thema Depression. MARKC MOSMAN

Premiere für das interdisziplinäre Theaterprojekt „Schatten“ in Feldkirch.

20 Uhr, altes Hallenbad, feldkirch In einer Koproduktion von vier Theater- und Tanzcompagnien aus Italien, Österreich und der Schweiz inszeniert Katja Langenbach die Uraufführung von „Schatten“ von Brigitte Knapp als medienübergreifende Produktion mit Tänzerinnen und Schauspielern. Der Text beschäftigt sich mit dem Thema Depression als einem rätselhaften, herausfordernden Krankheitsbild, das der Leistungsgesellschaft und dem Anspruch auf ständiges Funktionieren einen bizarren Spiegel vorhält.

In der Leistungsgesellschaft darf man keinen Makel haben, man ist selbst dafür verantwortlich, dass das Leben läuft, reibungslos. Aber sie hat eine unsichtbare seelische Krankheit, die den ganzen Menschen erfasst und dennoch keine erkennbaren Blessuren aufweist. Der Appell an die Einzelne, sich doch nicht hysterisch zu verhalten, liegt nahe. Fast jeder Fünfte leidet einmal in seinem Leben an Depressionen, doch wird die Erkrankung von Betroffenen und in der Gesellschaft immer noch verdrängt, verharmlost und marginalisiert. Das macht die Erkrankten noch mehr zu Außenseitern und treibt sie in Rückzug und Isolation. Hilflosigkeit und Schuldgefühle belasten die Betroffenen wie auch ihr Umfeld.

Die Premiere findet heute, um 20 Uhr im Alten Hallenbad in Feldkirch statt. Weitere Vorstellungen: 22., 23., 26. und 27. März, jeweils 20 Uhr. VVK: V-Ticket. Es folgen Aufführungen in St. Gallen, Innsbruck und Südtirol.

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