Mehrgeschossigen Holzbau mehr forcieren

Ludesch. Anlässlich des Vorarlberger Holzbautags trafen sich die Repräsentanten und Mitglieder der Holzbauwirtschaft und diskutierten die Zukunft der Holzbauarchitektur sowie den mehrgeschossigen Wohnbau in Holz. Bewusst war allen, dass Vorarlberg zurzeit in diesem Bereich das Nachsehen hat und dass es nur durch gemeinsame Anstrengungen auch beim mehrgeschossigen Wohnbau in Holz wieder zur ersten Adresse wird. Innungsmeister Siegfried Fritz und holzbau_kunst-Obmann Herbert Brunner wandten sich an die anwesenden Landesräte mit der Bitte, dass sich das Land nicht nur zum Holzbau bekennt, sondern dass auch alles unternommen wird, damit der mehrgeschossige Holzbau attraktiver und leistbarer wird.
Viel wurde in den letzten Jahren im Holzbau in Vorarlberg erreicht. Jetzt heißt es aber, sich nicht auszuruhen. Innungsmeister Siegfried Fritz ist bewusst, dass sich alle im mehrgeschossigen Wohnbau noch stärker anstrengen müssen: „Wir müssen keine 30-stöckigen Holzhochhäuser bauen, die Stärke unserer Betriebe liegt sicher im drei- und viergeschossigen Wohnbau.“ Für Hochbaulandesrätin Andrea Kaufmann ist Holzbau ein wichtiges Vorarlberger Kulturgut, das nicht verloren gehen darf: „Das Land wird alles daran setzen, dass dies nicht geschehen wird. Wir müssen aufmerksam bleiben, was in anderen Ländern, wie beispielsweise der Schweiz, im Holzbau besser läuft.“ Kaufmann sieht im mehrgeschossigen Holzwohnbau großes Potenzial.
Diskussion über Wohnanlage
Auf Unverständnis stieß eine in Hittisau geplante mehrgeschossige soziale Wohnanlage in Beton. Dass gerade in Vorarlbergs traditionsreichster Holzbauregion Bregenzerwald bei einem Sozialwohnbau Holz nicht einmal eine Überlegung wert ist, löste Kopfschütteln aus. Agrarlandesrat Erich Schwärzler versprach, dass er das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen werde: „Ich werde die Wertschöpfungskette Holz unterstützen, damit diese Wohnanlage doch noch in Holz realisiert wird.“ Positive Signale kamen auch vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Vogewosi, Günter Lampert: „Es kann nicht nur um die kurzfristig günstigeren Baukosten gehen, wir müssen die gesamten ökologischen Lebenszykluskosten betrachten, und da bietet Holz Chancen.“
Vorstand Herbert Brunner wies darauf hin, dass die holzbau_kunst im Juni den 10. Vorarlberger Holzbaupreis durchführe und dass spätestens bis dann der zukünftige Weg der Vorarlberger Holzbauarchitektur skizziert sein müsse. Unterstützung kam von Raiffeisen-Vorstand Johannes Ortner, der dem Holzbau eine rasche, unbürokratische Hilfe für strategische Zukunftsprojekte versprach.
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