Die Kühle der Erdwärme

Markt / 09.08.2013 • 18:57 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Das Raiffeisenhaus in Wien an der oberen Donaustraße wird ebenfalls mit dem Erdwärmesystem von Enercret geheizt und gekühlt. Foto: werk
Das Raiffeisenhaus in Wien an der oberen Donaustraße wird ebenfalls mit dem Erdwärmesystem von Enercret geheizt und gekühlt. Foto: werk

Enercret ist Experte auf dem Gebiet der Erdwärme. Ihr Know-how ist international gefragt.

Röthis. Der Hitzerekord ist soeben geknackt. In so manchen Büroräumlichkeiten wurde die letzten Tage ordentlich geschwitzt. Nicht so bei Enercret an der Bundesstraße 20 in Röthis. Jeder Mitarbeiter kann seine Räumlichkeiten nach Belieben temperieren. Kosten: 1,30 pro Tag. Der Erdwärmespezialist nützt Pfähle, die beim Bau ohnehin in den Boden gestoßen werden, als Energiepfähle. „Seit heuer wird die Bürofläche nicht nur beheizt, sondern auch gekühlt, indem lediglich das kühle Wasser, welches sich in den Energiepfählen befindet, durch die Fußbodenheizung der einzelnen Büros gepumpt wird“, erklärt Rainer Bayer, Chef-Ingenieur, wie simpel und doch genial deren System ist.

Als Enercret 1989 erstmals mit Erdwärme kühlte, „wurden wir sogar von den Experten belächelt“, sagt Bayer. Heute gibt es viele Nachahmer. Doch die Pionier-Leistung des Röthner Installationsbetriebes zieht noch heute reihenweise Prestigeprojekte nach sich – und das weltweit. So wird dank Enercret die Technikabteilung in den U-Bahn-Schachts von Wien und Paris mit Erdwärme gekühlt.

Ebenfalls in Arbeit ist derzeit das U-Bahn-Netz in Genf. Bereits im Jänner stattete Enercret die Raiffeisenzentrale in Wien mit Erdwärme aus. „Im Moment ist die Nachfrage wirklich riesig, wir verspüren einen regelrechten Boom“, berichtet Bayer. Deshalb soll die Planungsabteilung beim Röthner Unternehmen demnächst verdoppelt werden. Schließlich laufen die Geschäfte auch bei der chinesischen Tochterfirma, die 14 Mitarbeiter beschäftigt, gut. „Wir wollen uns ganz bewusst auf Wachstumskurs begeben“, sagt Bayer.

Von einem großen Potenzial muss auch WESTbahn-Gründer Stefan Wehinger überzeugt sein. Wehinger hat sich mit seiner Sonnenberg Beteiligungs GmbH mit 40 Prozent am Erdwärmespezialisten beteiligt. Nach VN-Informationen soll er ab September auch als Geschäftsführer fungieren.

Wir wollen die Planungsabteilung in nächster Zeit verdoppeln.

Rainer Bayer

Fakten zur Firma

Enercret GmbH, Röthis

Installationen im Bereich der
Erdwärme

» Mitarbeiter: 22 in Röthis, plus 14 Mitarbeiter in China

» Umsatz: 3 Millionen Euro