Ära von Orange ist vorbei

Markt / 19.08.2013 • 19:36 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ära von Orange ist vorbei

Drei übernimmt Mobilfunkanbieter: Keine Änderung für bestehende Kunden.

Wien. (VN-ebi) „Die Ära der Marke Orange ist vorbei“, betonte Drei-Geschäftsführer Jan Trionow gestern bei einer Pressekonferenz in Wien. Dort gab der Mobilfunkanbieter den Startschuss für den neuen Marktauftritt in Österreich.

Drei und Orange fusionieren und treten künftig als „das neue Drei“ auf, so Trionow. Die Übernahme von Orange sowie die Neueinführung der Marke wurden in rund sieben Monaten umgesetzt. Für bestehende Orange-Kunden werde sich dabei jedoch nichts ändern. Sie müssen sich um nichts kümmern und behalten ihren Vertrag. Die Nummer mit der Vorwahl 0699 bleibt gleich.

„Die Zeiten, in denen wir aber getrennt und gegeneinander marschierten, sind vorbei“, erklärt der Geschäftsführer. Die Netze werden zusammengelegt und damit verstärkt. Der technische Zusammenschluss schreite voran und werde voraussichtlich noch 2014 abgeschlossen, so Trionow. Damit könne Drei die Netzabdeckung österreichweit um 50 Prozent von 4000 auf 6000 Standorte erhöhen. Auch in Vorarlberg wird sie anteilsmäßig aufgestockt.

Das Unternehmen habe zudem die Tarife und Produkte von Orange und Drei zusammengeführt. Die Angebotspalette gestalte sich damit breiter als zuvor. Insgesamt präsentierte das Drei-Management gestern neue Sprach- und Internet-Tarife sowie Angebote zu mobilem Fernsehen und erweiterte Serviceleistungen. Auch können Kunden Zusatzpakete erwerben, die weltweites Telefonieren abdecken. „3likeHome“, womit in ausgewählten Ländern zu gleichen Konditionen wie zu Hause telefoniert werden konnte, wird es für Neukunden jedoch nicht mehr geben.

Massive Kampagne gestartet

Ziel von Drei sei es weiterhin zu wachsen, betont Trionow. In Österreich liegt der Mobilfunkanbieter derzeit mit 3,3 Millionen Kunden und einem Marktanteil von rund 24 Prozent nach T-Mobile und A1 auf Platz drei. Ob Drei T-Mobile überholen wolle und welche genauen Wachstumsziele gesetzt wurden, wollte der Geschäftsführer nicht beantworten. Die Kosten des neuen Marktauftritts bezifferte Trionow ebenso nicht: Fest stehe jedoch, dass es sich um „massive Aufwände“ und um eine „massive Kommunikationskampagne“ handle.

Bereits im Vorfeld zur neuen Markeneinführung hatte Drei mit einer Plakatkampagne für Aufregung gesorgt. Auf weißem Hintergrund in schwarzen Lettern groß gedruckte Sager wie „Vergiss es“ oder „Auf gar keinen Fall“ wurden in ganz Österreich verbreitet. Besonders die zufällige Platzierung neben Wahlkampfplakaten führte zu hitzigen Diskussionen, wer hinter der Werbeaktion stecken könnte. Gestern kam die offizielle Auflösung. „Wir bleiben der Rolle des Angreifers treu und werden auch in Zukunft für Abwechslung am Markt sorgen“, erklärt Trionow. So werden auch die 90 Drei-Shops – davon zwei in Vorarlberg – in den nächsten Wochen und Monaten auf ein neues Design umgestellt.

Wir bleiben der Rolle des Angreifers treu und werden auch in Zukunft für Abwechslung sorgen.

Jan Trionow, CEO drei