Bei Immobilienpreisen ist der Hype vorüber

Wohnen verteuerte sich in Vorarlberg 2013 erheblich, heuer sollen die Preise aber stabil bleiben.
Schwarzach. (VN-reh) Das Wohnen hat sich im vergangenen Jahr weiter verteuert. Vor allem in Vorarlberg waren zum Teil österreichweit die höchsten Preisanstiege zu verzeichnen, zeigt der aktuelle Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer. Vom Haus über die Wohnung bis hin zum Grundstück – nahezu alle Bereiche boomten. So erhöhten sich zum Beispiel die Preise für neue Eigentumswohnungen in Vorarlberg um neun Prozent auf 3334 Euro pro Quadratmeter. Die Wohnungsmieten legten um über fünf Prozent auf 8,58 Euro pro Quadratmeter zu. Bei den Baugrundstücken gab es ein Plus von 11,55 Prozent, bei den Reihenhäusern eine Steigerung um 5,48 Prozent. Die Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser stiegen um 5,11 Prozent. Auch die Mieten für Büroimmobilien stiegen in Vorarlberg mit einem Plus beim Durchschnittspreis pro Quadratmeter von 7,44 Prozent österreichweit am deutlichsten.
Preisanstiege, die in den vergangenen Jahren fast zur Normalität gehörten. Schließlich gab es im Zuge der Finanzkrise 2008/09 einen regelrechten „Hype“ um Immobilien. Unter dem Motto „Grundbuch statt Sparbuch“ investierten viele Menschen ihr Erspartes in Wohnungen, Häuser und Grundstücke. Damit dürfte aber nun Schluss sein, zumindest was die enormen Preisanstiege betrifft. Das Ende der Fahnenstange dürfte erreicht sein. Die Lage wird sich laut Experten heuer beruhigen. Allerdings bleiben die Immobilienpreise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.
Angebot derzeit bescheiden
Thomas Peter, Geschäftsführer der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, kann dies bestätigen. Die Lage habe sich beruhigt. In den vergangenen Jahren hätten bereits viele ihre Barmittel in Immobilien angelegt. Aktuell sei das Angebot bescheiden, am Markt gebe es nicht viele Angebote. Und das weil jene, die Immobilien oder Grundstücke besitzen, nicht verkaufen bzw. teilweise auch nicht verkaufen müssen. „Viele wissen nicht, was mit ihrem Geld passiert. Der Schrecken der Finanzkrise ist noch nicht vergessen“, begründet Peter. So sehen manche nach wie vor die Investition in „Betongold“ als sinnvoller an, als das Geld bei Minizinsen aufs Sparbuch zu legen.
Übrigens: In Vorarlberg ist Wohnen zwar teuer, der teuerste registrierte Verkauf einer Immobilie war 2013 ein Penthouse in London, das um 162 Millionen Euro seinen Besitzer wechselte, das waren über 150.000 Euro pro Quadratmeter.
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