“Pepsi-Ära” in der Taube ist vorbei

Markt / 03.12.2014 • 18:08 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Michael Furtner will das traditionsreiche Hotel Taube auf den neuesten Stand bringen.  Foto: VN/Paulitsch
Michael Furtner will das traditionsreiche Hotel Taube auf den neuesten Stand bringen. Foto: VN/Paulitsch

Michael Furtner leitet nun das Hotel. Onkel Josef Nels (89) musste aus Krankheitsgründen die Führung abgeben.

Schruns. (VN-kum) Pepsi, wie Josef Nels von den Schrunsern liebevoll genannt wird, führte das Hotel Taube seit 1951. Er übernahm es damals von seinen Eltern. „Es war ihm immer wichtig, das Erbe seiner Eltern zu erhalten“, erzählt sein Neffe Michael Furtner. Pepsi führte das Hotel, in dem der Schriftsteller Ernest Hemingway in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts nächtigte und an seinem Roman Fiesta arbeitete, durch gute und schlechte Zeiten. Ein Unfall im heurigen August beendete seine langjährige Karriere als Hotelier abrupt.

„Mein Onkel stürzte und brach sich den Oberschenkel. Er musste operiert werden“, berichtet Furtner. Für ihn war klar, „dass ich mich um meinen Onkel kümmere“. Und das beinhaltete auch die Weiterführung der Taube. Denn: „Das Haus ist immer mein Zuhause gewesen. Hier bin ich aufgewachsen. Ich möchte, dass es weiter im Familienbesitz bleibt.“

Auf Vordermann gebracht

Es wurde viel getan in den vergangenen Monaten, damit das Hotel an diesem Wochenende gut gerüstet in die Wintersaison starten kann. „Wir haben Tag und Nacht gearbeitet und einiges auf Vordermann gebracht.“ So wurde unter anderem die Waschanlage erneuert. In der Küche zeigt Furtner auf die Kaffeemaschinen. „Die sind über 50 Jahre alt. Die müssen wir auch noch austauschen.“

Seine Aufgabe sieht er jetzt darin, das veraltete Hotel mit den 60 Gästebetten auf den neuesten Stand zu bringen. „Das kann aber nur etappenweise geschehen.“ Das Hotel am Kirchplatz versprüht den Charme einer längst vergangenen Zeit.

Furtner will, dass dieser Charme im Zuge der Modernisierung auf jeden Fall erhalten bleibt. „Das dient dem Tourismus in Schruns mehr, als wenn wir einen modernen Glasbau hinbauen.“ Der 69-Jährige ist sich sicher: „Wenn dieses Hotel instandgesetzt ist, dann ist es ein Juwel.“

Taubensaal reaktivieren

Im Frühjahr will er – um die Zukunft des Hotels zu sichern – größere Investitionen vornehmen. „Unter anderem wollen wir den Taubensaal reaktivieren.“ Der Schrunser freut sich auf diese neue Aufgabe. „Neuerungen werden aber nur in Absprache mit meinem Onkel gemacht.“ Diesem gehe es nach seinem Unfall zum Glück wieder gut. „Er will täglich wissen, ob die Taube ordentlich geführt wird.“ Furtner gibt sein Bestes. „Ich bin sechs Tage in der Woche in der Taube. Bei einem Hotel hört die Arbeit nie auf.“

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