Glas Marte macht Schritt nach Tirol

Glas Marte übernimmt die in Insolvenz geratene Steindl Glas in Tirol.
Bregenz. (VN) In Vorarlberg zählt Glas Marte bereits zu den größten Handwerksbetrieben. 274 Mitarbeiter sind am Standort Bregenz tätig, entwickeln Glaslösungen, die u. a. mit dem Designpreis „Red Dot Award“ ausgezeichnet wurden und europaweit gefragt sind. Im Vorjahr steigerte Glas Marte den Umsatz um fast acht Prozent auf 36 Millionen Euro.
Der Erfolg bringt aber auch Probleme mit sich. Der derzeitige Standort lässt sich nicht mehr ausbauen. Geplant war ein Standort im benachbarten Allgäu. Die Entscheidung sorgte für großes Aufsehen, zumal Bernhard und Martin Feigl die Pläne für Deutschland damit begründeten, dass es in Vorarlberg keine entsprechenden Grundstücke gebe. Das Projekt harrt immer noch der Umsetzung, ein Baustopp für das Areal aus Naturschutzgründen verzögert die Pläne bis heute. Entlastung für die Platznot soll es nun durch den Tiroler Betrieb geben. „Durch den Erwerb der Betriebsgebäude des ehemaligen Glasfassadenspezialisten und Sicherheitsglasherstellers Steindl wollen wir die Produktionskapazitäten und die Wettbewerbsfähigkeit von Glas Marte steigern“, so die Brüder Feigl. Außerdem sei Tirol ein interessanter Markt für den Glasbaubetrieb.
Steindl ist im Frühjahr 2014 in den Konkurs geschlittert. Rund 130 Mitarbeiter verloren den Arbeitsplatz. Obwohl Marte zum Kaufpreis keine Angaben machte, kann davon ausgegangen werden, dass mehr als zehn Millionen Euro geflossen sind. Diese Summe nannte Masseverwalter Stefan Geiler für eine mögliche Übernahme. Aufatmen auch in der Gemeinde Itter im Bezirk Kitzbühel: Die Firma Steindl war der größte Arbeitgeber und darüber hinaus der größte Steuerzahler des Ortes.
Zwei Mill. Euro Investitionen
Marte will zunächst rund zwei Millionen Euro in Maschinen und Anlagen und in die baulichen Gegebenheiten im neuen Betrieb investieren. In einem ersten Schritt wolle man dann rund 40 Mitarbeiter aus der Region einstellen. „Wir sehen an diesem neuen, für uns zweiten Standort viele Chancen, um den Bedarf an hochwertigen Glasprodukten zu decken“, erklärt Bernhard Feigl zum Kauf des Tiroler Betriebes.
Wann die Produktion in Itter anläuft, könne derzeit noch nicht genau gesagt werden, auf jeden Fall werde das aber so schnell wie möglich passieren. Die Pläne, die Glas Marte am neuen Standort verfolgt, sind jedenfalls fertig. „Wir wissen genau, was wir wollen“, so die Marte-Geschäftsführer Bernd Klemisch, Martin und Bernhard Feigl bestimmt.
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