AK-Budget: Pensionen sind der größte Posten

Markt / 13.02.2015 • 22:32 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
AK-Direktor Rainer Keckeis: „Wir haben in der Arbeiterkammer nichts zu verbergen.“  Foto: VN/Steurer
AK-Direktor Rainer Keckeis: „Wir haben in der Arbeiterkammer nichts zu verbergen.“ Foto: VN/Steurer

Die Vorarlberger Arbeiterkammer nimmt im Jahr fast 18 Millionen Euro an Kammerumlage ein.

Feldkirch. (VN-sca) Wie reich die österreichischen Arbeiterkammern sind, gibt immer wieder Anlass zur Spekulation. Nach einer parlamentarischen Anfrage des Vorarlberger Neos-Nationalrats Gerald Loacker an Sozialminister Rudolf Hundstorfer gibt es nun aber einen Überblick auch über Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Interessenvertretung von rund 140.000 umlagepflichtigen Mitgliedern in Vorarlberg.

40 Prozent Anstieg

In den vergangenen zehn Jahren sind die Einnahmen ordentlich gestiegen. Knapp 40 Prozent mehr als 2004 nahm die Vorarlberger Arbeiterkammer im Jahr 2013 ein, nämlich 17,78 Millionen Euro. Das Plus ist leicht erklärt: Als Pflichtmitgliedsorganisation wachsen die Einnahmen der Kammer mit jedem neuen Arbeitnehmer im Land; deren Zahl ist auch in Vorarlberg kräftig gestiegen. In Vorarlberg sind inzwischen über 150.000 Menschen unselbstständig beschäftigt (aber nicht alle AK-Umlage-pflichtig).
0,5 Prozent des Bruttolohnes fließen automatisch und ohne dass es auf dem Lohnzettel ausgewiesen ist, an die Kämmerer, die das Geld für die Rechtsvertretung der Mitglieder, die Interessenvertretung, für Ausbildungsmaßnahmen via BFI oder auch den Konsumentenschutz ausgeben.

Die Arbeiterkammer Vorarlberg gibt für ihre 107,68 Vollzeitbeschäftigten im Jahr 7,5 Millionen Euro aus, umgerechnet sind das pro Mitarbeiter rund 70.000 Euro. Die Gehälter der gewählten und angestellten Spitze (siehe Factbox), so Direktor Rainer Keckeis im VN-Gespräch, sind transparent und für jeden ersichtlich: „Im Gegensatz zu anderen Interessenvertretungen machen wir unsere Zahlen öffentlich“, man könne auf der Homepage in alle Zahlen Einsicht nehmen. Höher als der jährliche Personalaufwand sind die Rückstellungen für die Pensionen: 10,5 Millionen Euro legte die Arbeiterkammer 2013 dafür auf die Seite, das sei aber gesetzlich gefordert und „von uns auch erfüllt. Nicht so wie andere Institutionen“, gibt sich Keckeis kämpferisch. Ihm stößt auf, dass „ausgerechnet Gerald Loacker diese Zahlen fordert“, der sitze für eine Partei im Parlament, die von einem Milliardär finanziert werde und er arbeite für eine Bank, sei also in keiner Weise derjenige, der für eine qualifizierte Kritik prädestiniert sei.

Loacker lässt sich davon nicht beirren: Er fordert eine Senkung der Umlage, weil österreichweit fast 200 Millionen als Rücklage gebunkert werden, außerdem will er, dass die Umlage auf dem Lohnzettel ausgewiesen wird.

Die Arbeiterkammerumlage kann bei der guten Finanzlage schrittweise gesenkt werden.

Gerald Loacker, Neos

Wer verdient was?

Die Gehälter der Spitzenfunktionäre und -angestellten der Arbeiterkammer Vorarlberg (brutto)

» Präsident: 10.299,92 Euro

» Vizepräsident/in: 2.145,82 Euro

» Vorstand: 858,33 Euro

» Direktor: 11.318,26 Euro

» Direktor-Stellvertreter: 10.689,46 Euro

» durchschnittlicher Lohnaufwand pro Mitarbeiter (inkl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld): 69.726,41 Euro

AK in Zahlen

Einnahmen, Ausgaben, Rückstellungen im Jahr 2013

» Einnahmen aus Kammerumlagen: 17.775.729,68 Euro; österreichweit: 390.670.065,1 Euro

» Betriebs- und Verwaltungsaufwand: 1.567.616,56 Euro

» Zahl der Mitarbeiter: 107,68

» Personalaufwand (ohne Pensionszahlungen): 7.508.140,8 Euro

» Personalabhängige Rückstellungen: 10.445.785,14 Euro

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