Wirtschaftskammer gut abgesichert

Markt / 19.02.2015 • 22:25 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Über 27 Mill. Euro nimmt die Wirtschaftskammer ein.  Foto: VN/HB
Über 27 Mill. Euro nimmt die Wirtschaftskammer ein. Foto: VN/HB

27,3 Mill. Euro hat die Wirtschaftskammer Vorarlberg 2013 eingenommen.

Feldkirch. (VN-sca) Die Steigerung der Einnahmen der Interessenvertretung der Vorarlberger Wirtschaft von 2004 bis 2013 kann sich sehen lassen: 46 Prozent betrug das Plus, das ist ein Wert, von dem viele Unternehmen träumen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im selben Zeitraum „nur“ um rund zwölf Prozent. Die Beiträge für die Mitglieder in der Wirtschaftskammer setzen sich aus drei Komponenten zusammen. Der Grundumlage, die in der jeweiligen Fachgruppe von den Mitgliedern festgelegt wird, sowie die Kammerumlagen 1 und 2, die vom Wirtschaftsparlament beschlossen werden.

Da die Mitglieder selbst in den verschiedenen Gremien die Beiträge gutheißen, sehe er auch keinen Grund, daran etwas zu ändern, so Wirtschaftskammer-Direktor Helmut Steurer gegenüber den VN. Außerdem werde kräftig investiert: In das Weiterbildungsangebot im WIFI sowie in den Mitgliederservice, schmettert er das Ansinnen der Neos, die die Zahlen via Parlamentsanfrage von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner erhielten, ab. Zumindest was die Kammerumlage 2 betrifft, ist Gerald Loacker von den Neos anderer Meinung: „Die KU2 gehört nach unserer Ansicht abgeschafft. Sie ist 1:1 lohnnebenkostenbasiert. Ihre Abschaffung käme eins zu eins nicht nur den Mitarbeitern zugute, sondern würde vor allem dem Arbeitsmarkt etwas bringen.“

Gute Rücklagen

Für die Verwaltung der Wirtschaftskammer Vorarlberg wurden 2013 knapp über 903.000 Euro ausgegeben. Derzeit werden 137 Mitarbeiter beschäftigt. Es waren schon einmal mehr: 2011 betrug der Höchststand 139 Mitarbeiter. Die Vorarlberger Wirtschaftskammer ist für Eventualitäten gerüstet: 23,2 Millionen Euro Rücklagen sind ein sicheres Polster für die Kammer Vorarlberg. Im Zeitraum 2004 bis 2013 wurde dieses Polster um 16 Prozent voluminöser. Ein ordentlicher Posten im Wirtschaftskammer-Vorarlberg-Budget sind die sogenannten „Versorgungsbezüge ehemaliger Mitarbeiter“. An diese wurden 2013 rund 1,5 Millionen Euro überwiesen. Zusätzlich zur ASVG-Pension. Dass dieser Betrag seit 2004 im wesentlichen gleich hoch ist, liegt daran, dass die Vorarlberger Wirtschaftskammer bereits 1997 das Pensionssystem umgestellt hat. „Damals ging der letzte Pensionist mit Anspruch auf diese Bezüge in Pension“ versichert Steurer. Während zumindest die Summe der Ruhestandsbezüge bekannt ist, sieht Steurer keine Veranlassung, die Gehälter der WKV-Führungsriege zu nennen – ganz im Gegensatz zu den Kollegen der Arbeiterkammer, die die Bezüge auf ihrer Homepage veröffentlicht haben.

WKV in Zahlen 2013

Einnahmen

» Grundumlage: 1.922.671 Euro

» Kammerumlage 1: 4.716.897 Euro

» Kammerumlage 2: 9.061.937 Euro

» andere Einnahmen (Veranstaltungen, WIFI, Inserate): 11.661.597 Euro

» Gesamt: 27.363.102 Euro

Verwaltungskosten: 903.838 Euro

» Ausgaben für Ruhe- und Versorgungsbezüge ehemaliger Mitarbeiter: 1.456.612 Euro

» Rücklagen: 23.200.515 Euro

» Mitarbeiter: 137

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