Crowdfunding weit weg vom Trend

In Österreich wurden nur 3,6 Mill. Euro an alternativem Kapital lukriert.
Wien. (VN-reh) In manchen Dingen sind wir Österreicher Weltmeister, bei der Lehrlingsausbildung beispielsweise oder beim Export. In manchen Dingen hinken wir aber noch hinterher. Alternative Finanzierungen sind so eine Sache. Das Geschäft gehört hier traditionell den Banken. Übers Internet Geld für private oder kleinere Firmenprojekte einzusammeln, ist zwar weltweit in aller Munde, in Österreich ist dieser Trend aber nur äußerst verhalten spürbar. Das sagt zumindest eine Studie des Beratungskonzerns EY und der Universität Cambridge. Für Vorarlberg stellte erst kürzlich die Wirtschaftskammer die erste Studie zum Thema vor. Fazit: Crowdfunding steht noch ganz am Beginn, Potenzial ist vorhanden.
Die Zahlen sprechen für sich: In Österreich wurden im vergangenen Jahr nur 3,6 Millionen Euro an alternativem Kapital lukriert. Das sind gerade einmal 40 Cent pro Kopf. Der weitaus größte Markt für alternative Finanzierungen ist Großbritannien. Dort wurden 2,34 Mrd. Euro oder 36 Euro pro Kopf lukriert. Das sind 80 Prozent des europäischen Gesamtvolumens. Der Markt hat noch viel Luft. Denn allein von 2012 bis 2014 hat sich das Transaktionsvolumen diverser Crowdfunding-Plattformen in Europa von 500 Mill. auf fast drei Mrd. Euro versechsfacht. Für 2015 sagen die Experten ein Wachstum auf sieben Mrd. Euro voraus.
Die Studienautoren weisen zudem darauf hin, wie wichtig es ist, dass die Online-Plattformen von Geldgebern und Kreditnehmern als vertrauenswürdig wahrgenommen werden. Die Politik müsse für klare Regeln sorgen.
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