Einkaufzentren-Stopp: Salzburg ist gespalten

Im Land Salzburg wurde ein Baustopp für EKZ verhängt. Diskussion reißt nicht ab.
Schwarzach, Salzburg. Für Einkaufszentrumsmanager in Salzburg war der 14. April ein schwarzer Tag: Die schwarz-grüne Landesregierung informierte den Geschäftsführer des Europarks Salzburg, Marcus Wild, über die Ablehnung der Erweiterung des größten Einkaufszentrums des Landes. Und noch mehr: Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) verkündete einen generellen Baustopp für Einkaufszentren in Salzburg.
CIMA-Studie für Salzburg
Sie stützte die Entscheidung der Landesregierung auf eine Studie des Beratungsunternehmens CIMA, das auch in Vorarlberg im Auftrag von Land und Wirtschaftskammer einen Studie mit Empfehlungen für die Zukunft erstellte. „Die Studie ist im Land sehr umstritten“, berichtet Stefan Veigl, zuständiger Redakteur der Salzburger Nachrichten, über das Thema, das seither für Diskussionen und Konflikte sorgt.
Eine Umfrage der Zeitung, an der sich rund 4000 Personen beteiligten, ergab ein Unentschieden zwischen jenen, die der Meinung sind, dass Regionen gefördert gehören und der Wildwuchs an Einkaufstempeln eingedämmt werden muss, und den Befürwortern von Einkaufszentren, die sagen, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat und neue Arbeitsplätze verhindert werden. Es gibt weitere Parallelen zu Vorarlberg. In Salzburg hat sich die Wirtschaftskammer auf die Seite der regionalen Kaufmannschaften gestellt, während Arbeitnehmervertreter für eine Erweiterung der Einkaufszentren sind, berichtet Veigl über die nicht verebbende Diskussion.
Thema bleibt erhalten
Ebenfalls Themen in der Debatte: Wo fängt die grüne Wiese an? Wie definiert sich Nahversorgung? „Für viele Konsumenten ist der Europark übrigens Nahversorger“, berichtet Veigl im Gespräch mit den VN. Vom Baustopp ist in Salzburg nicht nur der Europark betroffen. Auch die Planungen für das Designer- Outlet Wals und den XXXLutz St. Johann stehen still. Die Situation zeigt, wie es in Vorarlberg weitergehen wird: Die Betreiber der EKZ werden sich mit einer Ablehnung nicht zufriedengeben. Das Thema bleibt Bürgermeistern und Landesräten erhalten, egal wie sie entscheiden.

Manfred Rein,
Wirtschaftskammer-Präsident

Norbert Loacker, ÖGB-Chef

LAbg. Nina Tomaselli, Raumplanungssprecherin Grüne

Gebhard Greber,
Stadtrat Dornbirn (SPÖ)
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