Die US-Notenbank überrascht

Markt / 18.03.2016 • 18:36 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Mag. Monika Rosen
Mag. Monika Rosen

Die Fed hat die Zinsen gesenkt, ohne die Zinsen zu senken.

schwarzach. Mit dem Ergebnis ihrer März-Sitzung sorgte die US-Notenbank für eine Überraschung. Nicht so sehr mit der Tatsache, dass sie die Leitzinsen unverändert ließ – das war weitgehend erwartet worden. Einigermaßen überraschend kam aber die neue Prognose der Fed, wonach heuer wahrscheinlich noch zwei, statt bisher vier, Zinsanhebungen erfolgen werden. Etwas pointiert könnte man sagen, die Fed hat die Zinsen gesenkt, ohne die Zinsen zu senken. Sie hat jedenfalls einen Schritt in Richtung expansiverer Geldpolitik getan. Über die Gründe dieser Entscheidung gehen die Meinungen auseinander. Konjunkturell stehen die Zeichen in den USA auf Erholung, sowohl Arbeitsmarkt als auch Inflation haben zuletzt angezogen. Einen zentralen Platz in der Argumentation der Notenbank nimmt die globale Konjunktur ein. Fed-Vorsitzende Janet Yellen verwies bei der Pressekonferenz ausdrücklich auf China und Japan, aber auch auf die Eurozone. In all diesen Wirtschaftsräumen sind die Leitzinsen zuletzt gesenkt worden, teilweise erstmals in den negativen Bereich. Jedenfalls könnte man auch anmerken, dass es der Fed möglicherweise darum geht, den Dollar etwas zu schwächen – was in der unmittelbaren Reaktion auf die Entscheidung auch gelang. Der Dollar gab nach, im Gegenzug zeigten sich Gold und Öl stärker.

monika.rosen@unicreditgroup.at,
Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking
Twitter: @Monika_Rosen