Alpenkräuter sind auch in Japan in aller Munde

Rückenwind für Getränkeschmiede upsynth. 360.000 Euro über Crowdfunding lukriert.
Götzis. Er ist grün und schmeckt nach Alpenkräutern – die Rede ist vom Alpsider, einem Getränk made in Vorarlberg, das nun sogar bis nach Japan verkauft wird. Einen großen Schub bekam der Apfel-Cider von Christian Greber durch zweierlei Hinsicht. Kürzlich trat der Unternehmer in der Fernsehshow „2 Minuten – 2 Millionen“ auf. Und vier der Investoren haben zugesagt, sich mit 200.000 Euro am Götzner Unternehmen zu beteiligen. Zudem läuft gerade eine Crowdinvesting-Finanzierung auf der Plattform conda. Dort wollte Greber ursprünglich 250.000 Euro für seine Startup Firma upsynth lukrieren. Nun sind es bereits 360.000 Euro und die Finanzierungsrunde läuft noch bis 18. Mai. 50 Prozent der Investoren sind Vorarlberger, erzählt Greber im VN-Gespräch.
Der Abschluss mit den Investoren der Fernsehshow ist indes noch offen. „Wir haben das Angebot noch nicht angenommen“, erklärt Greber. Denn durch den Erfolg bei conda und die allgemein gute Resonanz auf Alpsider und Alpsinth überlege man, ob man den Betrag nicht aus dem eigenen Gesellschafterkreis aufbringe. Momentan sei also kein Druck da. Zudem seien bereits acht Gesellschafter mit an Bord. Nächsten Mittwoch startet dann auch noch eine TV-Kampagne, „ein weiteres Zuckerl“, so Greber.
500.000 Flaschen als Ziel
Insgesamt gehe es in eine tolle Richtung. Konkret ist der Alpsider nun im gesamten österreichischen Handel durchgelistet und auch an der Gastronomie ist man intensiv dran. In Deutschland steht das grüne Getränk mittlerweile in den Regalen von 800 Getränkemärkten. „Die Zahl ist täglich wachsend“, ist Greber stolz auf den Erfolg. In der Schweiz wurde das Produkt in 35 Getränkemärkten rund um Zürich aufgenommen. Das Hineinverkaufen funktioniere bestens, jetzt komme es darauf an, wie sich das Getränk tatsächlich verkaufe. Das Mindestziel für heuer sind 500.000 Flaschen Alpsider. 100.000 sind es bislang. Und der Alpsider hat sogar Strahlkraft bis nach Japan. Gerade hat die erste Lieferung das Lager verlassen. Auf der Anuga-Messe in Köln habe man einen Importeur kennengelernt, der das Produkt dort vertreibt.
Auch in China habe man bereits einen Importeur-Vertrag. „In diesen Ländern hat Europa, was gesunde Lebensmittel anlangt, einen sehr guten Ruf. Zudem haben die Alpen eine enorme Ausstrahlung“, ist Greber gespannt. In Florida wurde eine Firma gegründet. Dort musste man zwar vier der 28 integrierten Kräuter vom Etikett verbannen, „weil es sie in den USA gar nicht gibt“, die Zulassungen habe man nun aber.
Produziert wird der Alpsider übrigens in Niederösterreich. „Denn die Äpfel kommen aus der Steiermark und werden für jede Produktion frisch gepresst“, erklärt der Unternehmer. Der Alpsynth ist indes ein reines Ländle-Produkt und wird bei Freihof in Lustenau hergestellt.
Um weitere Märkte zu bearbeiten, wurde kürzlich ein Außendienstmitarbeiter in Wien eingestellt. Ein weiterer bearbeitet den deutschen Markt. Insgesamt wolle man die DACH-Region selbst aufbauen, „dazu brauchen wir auch das Geld von den Investoren“, erklärt Greber. Alle anderen Länder über Partner.
Umsatzziel zwei Millionen
Richtig abschätzen könne man noch nicht, wo der Alpsider am meisten einschlagen wird. „Es tun sich gerade viele Geschichten auf“, so Greber, der aktuell auch mit einem Caterer von 30 Kreuzfahrtschiffen verhandelt. Das Umsatzziel für das Start-up liegt heuer bei 1,5 bis zwei Millionen Euro. In fünf Jahren sollen es fünf Millionen sein.