Technik schafft Leiden

Neue Technik, neue Leiden. Die moderne Arbeitswelt meint es nicht gut mit unserem Körper.
BESCHWERDEN. (VN-cro). Der Maus-Arm ist vielen ein leidiger Begriff. Durch die unnatürliche Haltung der Hand auf der Maus verkrampfen sich die Muskeln und die Durchblutung sinkt. Es kribbelt in den Armen und auf Dauer breitet sich der Schmerz auf die Sehnen im Handgelenk und Ellenbogen aus. Damit sich das medizinisch genannte RSI-Syndrom gar nicht ausbreitet, ist es wichtig, am Schreibtisch eine gesunde und schonende Körperhaltung einzunehmen. Um ein solches Leiden gar nicht aufkommen zu lassen, sollte die Hand in Bewegung gehalten werden, zum Beispiel mit Kreisbewegungen oder Fingerübungen. Jeder Positionswechsel tut den Muskeln und Gelenken gut. Außerdem gibt es ergonomische Mäuse und Handauflagen aus Silikon für eine bessere Haltung.
Tablet-Schulter
Ein Schulterschmerz wiederum kann durch eine falsche oder zu intensive Tablet-Nutzung verursacht werden. Rund zehn Prozent der Österreicher leiden am Impingement-Syndrom.
Wenn man da den Arm nur leicht anhebt, gibt es einen Stich, als wenn jemand mit Messern hineinstechen würde. Die Bewegungseinschränkung ist auf Grund der Schmerzhaftigkeit enorm. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, empfehlen Mediziner, jede halbe Stunde eine Pause einzulegen und ein paar Lockerungsübungen zu machen. Ein weiterer Tipp: Wenn das Tablet auf einem Stativ steht ist der Winkel viel besser, die Haltung wird aufrechter.
Eine 2014 durchgeführte Studie des New Yorker Wirbelsäulenchirurgen Kenneth Hansraj zeigt, wie sehr sich die 700 bis 1400 Stunden, die der durchschnittliche Nutzer im Jahr auf sein Smartphone glotzt, auf die Halswirbelsäule auswirken. Der Kopf beugt sich zusehends nach unten, was sogar Bandscheibenvorfälle auslösen kann. Denn der Nacken- und Halsbereich ist mit den vielen Muskeln, Nerven der Luft- und Speiseröhre auf engem Raum besonders sensibel. Um einen Smartphone-Nacken zu vermeiden, sollte man den Kopf gerade halten und eher nach hinten lehnen, wenn wir auf das Handy schauen.
Die Faust ballen
Daumenschmerzen wiederum können mit dauerndem Scrollen zu tun haben. Anatomisch ist der Daumen gar nicht für diese Bewegungen gemacht. Früher als SMS-Daumen bekannt, ist nun vom Scroll-Daumen die Rede. Bedient man Smartphone oder Tablet beidhändig, kommt es schon mal zu einer Entlastung. Auch die Faust ballen hilft.