Wettlauf der Währungen

Markt / 22.04.2016 • 20:33 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Mag. Monika Rosen
Mag. Monika Rosen

Yen erweist sich immer wieder als sicherer Hafen.

schwarzach. In einer Welt nachlassender Wachstumsraten gibt es ein probates Mittel, um den eigenen Währungsraum zu unterstützen: eine etwas schwächere Währung. Offiziell wird das kaum eine Notenbank zugeben, aber eine dosierte Abwertung der Währung kann Export und Konjunktur durchaus stimulieren. Das Problem ist, dass natürlich nicht alle gleichzeitig eine Abwertung haben können, was bedeutet, dass diejenigen mit der stärkeren Währung Nachteile beim Export hinnehmen müssen. Natürlich gibt es viele Gründe, warum eine stärkere Währung auch wünschenswert ist: sie verbilligt Importe und ist ein Gradmesser für das Vertrauen der Anleger in den Wirtschaftsraum. In Asien zeigt sich dieses Spannungsfeld gerade am Beispiel von China und Japan. Während der chinesische Yuan zu Jahresbeginn deutlich schwächer wurde, leidet der japanische Export unter dem starken Yen. China kämpft derzeit mit den niedrigsten Wachstumsraten seit den 90er-Jahren, eine gewisse Abschwächung der eigenen Währung ist hier sicher willkommen. Dem gegenüber erweist sich der Yen immer wieder als „sicherer Hafen“, der Portfolioströme anzieht. Das schafft ein Problem für die stark exportabhängige japanische Wirtschaft, weshalb die Bank of Japan die Geldpolitik heuer nochmals gelockert hat.

monika.rosen@unicreditgroup.at,
Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking
Twitter: @Monika_Rosen