Haberkorn wächst mit Service und Zukäufen

Haberkorn hat ein
strategisches Ziel:
500 Millionen Umsatz. Für langfristigen Erfolg eine Notwendigkeit.
Wolfurt. (VN-sca) „Die wirtschaftliche Realität ist besser als die Stimmung“, stellt Wolfgang Blum, der Vorstandsvorsitzende des größten technischen Händlers Österreichs, fest. Er weiß, wovon er spricht, denn er kann seine Worte mit Zahlen untermauern. Haberkorn kann auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken, „das beste seit Bestehen des Unternehmens“ mit einem Umsatzplus von 14,3 Prozent (inklusive Akquisitionen), und ist auch im ersten Quartal 2016 mit den Geschäften zufrieden. Ein Plus von acht Prozent schlägt zu Buche. Nach Monaten ausgewertet: Der April 2016 war der beste Monat überhaupt in der 84-jährigen Firmengeschichte. Lauter Superlative, die bei Firmenchef Blum auch für die nächsten Quartale berechtigte Hoffnungen wecken.
Schweiz bleibt schwierig
In Zahlen: Organisch gewachsen ist das Ergebnis in Österreich um 2,1 Prozent, im Ausland um sieben Prozent. Vor allem Osteuropa hat das Wachstum beflügelt. Tschechien und Ungarn sind die Musterländer im Haberkorn-Portfolio, sie bleiben auch in Zukunft Fokusländer für den technischen Händler. Wie nicht anders anzunehmen, hat der Schweizer Markt auch bei Haberkorn keine tolle Performance geliefert. Der starke Franken tat seine Wirkung, der Preisdruck bleibe auch weiterhin hoch, so der Haberkorn-Chef.
Auch die Industrie 4.0 sorgt beim Industriezulieferer Haberkorn für Beschleunigung. Die Item-Profilsysteme
boomen aufgrund des starken Automatisierungstrends überproportional, und die Logistiksysteme von Haberkorn treffen die Wünsche der Kunden: beispielsweise der Wiegezellenschrank. Der hat einen sperrigen Namen, vereinfacht aber die Materialwirtschaft beim Kunden. Wenn Produkte entnommen werden, verändert sich das Gewicht der Wiegeeinheiten und meldet das direkt an Haberkorn. Der Schrank wird nachgefüllt. Der Ausgabeautomat bietet ebensolche Vorteile, etwa bei der Ausgabe von Arbeitsmaterialien. Und der E-Shop wird weiter perfektioniert. Die Digitalisierung bleibe, so Blum, auch weiterhin ein bestimmendes Thema, derzeit laufen verschiedene Tests mit großen Kunden wie Doppelmayr, um noch besser zu verstehen, was in den Firmen vor Ort gebraucht wird.
Weitere Akquisitionen
Neben den Innovationen in der Logistik und dem Fokus auf Mitarbeiter wird Haberkorn auch weiterhin Akquisitionen anstreben, so Blum gegenüber den VN. Ziel ist ein Umsatz von 500 Millionen Euro. Aus strategischen Überlegungen, wie Blum betont. „In dieser Größenordnung sind wir in Europa gut aufgestellt und langfristig konkurrenzfähig“, begründet er die Strategie. Erst im Februar hat Haberkorn die Sahlberg GmbH & Co KG in München mit rund 200 Mitarbeitern übernommen. Sahlberg zählt zu den bedeutendsten technischen Händlern in Deutschland, für Haberkorn bedeutet dies eine optimale Stärkung des Kerngeschäfts und den Markteinstieg in Deutschland (Bayern und Baden-Württemberg). Derzeit sei man mit der möglichst friktionsfreien Integration des Unternehmens in die Haberkorn-Gruppe beschäftigt, so waren etwa alle 200 Sahlberg-Mitarbeiter zum Kennenlernen in Wolfurt.
Haberkorn Fakten
» Umsatz 2015: 329 Millionen Euro
» Umsatz 2016 geplant:
400 Millionen Euro
» Umsatz 1. Quartal 2016:
97,8 Millionen Euro (+7,9 %)
» Mitarbeiter: 1500 insgesamt,
330 in Vorarlberg
» Export: 31 Prozent
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