Top-Handwerksberuf mit Zukunft

Markt / 06.05.2016 • 11:08 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
„Oft sind auch Zukunftsaussichten und Aufstiegsmöglichkeiten wichtig.“  Foto: Steurer

„Oft sind auch Zukunftsaussichten und Aufstiegsmöglichkeiten wichtig.“ Foto: Steurer

Lernen in einem motivierten Team bringt Berufseinsteiger auf die Karriereleiter.

Ausgebildet werden in einem Betrieb, der seit 1881 besteht. Das klingt nach viel Know-how?

Heinzle: Wir sind 135 Jahre alt und in vierter Generation. Als Ausbilder muss man sein Fach beherrschen und sollte einige Jahre Berufserfahrung haben. Genauso wichtig sind aber auch Geduld und Sozialkompetenz.

Sie sind seit 1994 für die Lehrlingsausbildung verantwortlich?

Heinzle: Ja, und ich habe die Aufgabe als Lehrlingsausbilder immer gerne übernommen, früher als Meister in der Werkstätte. Inzwischen leite ich die Ausbildung nur noch, den Großteil der Ausbildung liegt in der Verantwortung unseres Werkstattleiters und unserer Facharbeiter.

Was können Berufseinsteiger bei Ihnen lernen?

Heinzle: Es wird der Lehrberuf Spengler ausgebildet, begleitend werden auch Kenntnisse über Flachdachabdichtungen vermittelt. Die Praxisausbildung findet in der Werkstätte und auf den Baustellen statt. Wir achten auf Abwechslung und Rotationen.

Warum sollten junge Talente ausgerechnet bei Ihnen ihre Karriere starten?

Heinzle: Wir bieten den Lehrlingen ein angenehmes und kollegiales Umfeld mit klaren Aufgaben. Wir achten immer auf gegenseitigen Respekt und gute Kommunikation. Wenn die Jugendlichen gerne zur Arbeit kommen, ist es sehr leicht, mit ihnen zu arbeiten.

Wie wichtig sind sie?

Heinzle: Ohne die Ausbildung im eigenen Betrieb wären weder Qualität noch Umfang unserer Leistungen möglich. Wir haben derzeit über zehn Facharbeiter, welche auch ihre Lehre bei uns absolviert haben.

Wie finden Sie Talente und was wünschen Sie sich von ihnen?

Heinzle: Obwohl wir einen sehr schönen Handwerksberuf haben, der auch in Zukunft sehr gefragt sein wird, ist es recht schwierig, Lehrlinge zu finden. Viele haben sich durch Weiterempfehlungen für uns entschieden. Sehr wichtig dafür sind die Schnuppertage. Das Interesse am Beruf sowie Lernbereitschaft sollte vorhanden sein, auch handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen.

Was tun Sie, damit Talente bleiben?

Heinzle: Mehr als die Hälfte unserer 25 Mitarbeiter sind zehn Jahre oder länger bei uns. Jeder arbeitet in dem Bereich, in dem er seine Stärken ausspielen kann. Trotzdem gibt es Abwechslung, jeder stellt sein Projekt komplett fertig her, so gibt es weniger Schnittstellen und Fehlerquellen. Teamwork funktioniert, gerade deshalb haben wir ein sehr gutes Betriebsklima. Geht man auf Bedürfnisse der Mitarbeiter ein, kommt auch vieles zurück. Um Mitarbeiter zu halten, muss ein Umfeld vorhanden sein, in dem man gerne zu Arbeit kommt. Oft sind auch Zukunftsaussichten und Aufstiegsmöglichkeiten wichtig. Nur gute Entlohnung für gute Leistung reicht nicht.

Wo liegen die Präferenzen der Jugendlichen?

Heinzle: Sie wollen respektiert werden, wünschen sich ein angenehmes Betriebsklima, wollen jederzeit Fragen kompetent beantwortet bekommen. Sie wollen auch, dass man ihnen etwas zutraut und man sie selbstständig arbeiten lässt.

Seit dem Jahr 2000 wird Ihrem Unternehmen durchgehend das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ verliehen, weil . . . ?

Heinzle: . . . es unser Ziel ist, dass jeder Lehrling eine gute Ausbildung bekommt, positiv abschließt und als Facharbeiter erhalten bleibt. Bei jährlichen Landeslehrlingswettbewerben hatten wir bereits einige Sieger und gute Platzierungen.

Zur Person

Bernhard Heinzle

Geschäftsführer

Laufbahn: Grundschule in Götzis, ein Jahr HTL Maschinenbau, dann die Spengler-Lehre, 1993 die Meisterprüfung, selbstständig seit 1994.

Alter: 44

Familie : Ja

Hobbys: Billard, Wandern, Skifahren

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